Rückzug im AugustBei Sanierung des Domforums läuft alles nach Plan
Köln – Sanierung Mülheimer Brücke: Wird teuer und dauert länger. Kalker Tunnel: Für dessen Sanierung hat Köln schon kräftig draufgezahlt. Die Oper: Ein Trauerspiel in endlos vielen Akten. Ja klappt denn gar nichts in dieser Stadt? Doch, bei der Generalsanierung des Domforums sieht es ziemlich gut aus. Voll in der Zeit und der Kostenrahmen ist noch nicht ausgeschöpft. In der letzten Woche der Sommerferien will Leiter Rainer Tüschenbönner die Koffer im Interimsquartier am Roncalliplatz packen und wieder zurückgehen ans Domkloster 4.
Zugegeben, das Domkloster ist eine andere Nummer als eine Oper oder eine Rheinbrücke. Doch reichlich zu tun gab es dort auch. Vor allem die Fassade war nach rund 65 Jahren fällig. Die gegossenen Terrazzosteine waren mehr als unansehnlich geworden. „Die Fugen waren gerissen. Auf der Wetterseite waren sie sehr stark verwittert“, sagt Tüschenbönner. Es bestand die Sorge, Teile könnten sich lösen und Passanten gefährden. Das Dach des Domforums brauchte ebenfalls dringend eine helfende Hand. Es war überladen: „Scheinwerfer, Antennen, Lüftungsanlagen: Alles ist mit den Jahren nach und nach dazugekommen und ausgebaut worden.
Alle Fenster müssen ausgetauscht werden
Es sah doch recht wild aus“, berichtet der Forumsleiter. Und dann der Brandschutz. Er musste dringend auf den Stand der Technik gebracht werden. Auch dafür waren Eingriffe tief in die Substanz des Hauses nötig. Auch kein kleiner Posten: Alle Fenster von der ersten bis zur vierten Etage müssen ausgetauscht werden. Dabei wird die Chance genutzt, der Historie Tribut zu zollen: „Wir bauen wieder weiße Rahmen ein, so, wie es vor 65 Jahren vorgesehen war“, sagt Tüschenbönner.
Vieles von dem Genannten ist schon geschafft, gut zu sehen von der westlichen Seite der Baustelle aus. „Das sieht jetzt viel freundlicher aus“, ist Tüschenbönner hochzufrieden. Wenn der Umzug vollzogen ist, soll wenige Wochen später der Betrieb im Domforum wieder aufgenommen werden – soweit es die Corona-Pandemie und die eventuell dann noch bestehenden Auflagen dann zulassen.
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Bleibt nur die für Köln nicht unwichtige Frage an den Forumsleiter: Wie konnte das alles gelingen innerhalb des Kosten- und Zeitrahmens? „Wir haben uns für die Planung und Vorbereitung der Sanierung viel Zeit genommen und frühzeitig damit begonnen. Das zahlt sich jetzt aus.“ Heißt im Umkehrschluss: Wer nicht gründlich plant, zahlt am Ende drauf.