Der Ausbau der Kölner Stadtbahn Süd soll die südlichen Stadtteile Rondorf und Meschenich anbinden. Dabei soll die Bahn auch den Verteilerkreis kreuzen.
Brücke oder Tunnel?Wie die Stadtbahn Süd in Köln den Verteilerkreis kreuzen soll

Die Visualisierung der Vorzugslinienführung am Verteilerkreis.
Copyright: Klaus Trommer Artwork
Die Stadtbahn Süd soll in Zukunft Rondorf und Meschenich anbinden. In einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Verkehr sowie Umwelt, Klima und Grün hat die Politik am Dienstag ihre Vorstellungen konkretisiert, bevor der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Donnerstag den Beschluss fasst. Ein Baubeschluss ist das jedoch noch nicht. Bis die Bahn tatsächlich fährt und die eine Buslinie ersetzt, die dort verkehrt, wird noch einige Zeit vergehen. Zunächst geht es primär darum, die Planungen so schnell wie möglich voranzutreiben und eine Lösung für die Stadtbahn am Verteilerkreis zu finden.
Die Vorzugsvariante
Bei dem Vorhaben des Stadtbahnausbaus spielt mittlerweile nur noch die Vorzugsvariante entlang des Verteilerkreises eine Rolle. Eine zweite Variante, die lediglich den Militärring kreuzen würde, wird nicht mehr weiter verfolgt. Diese Alternative „Nord 2“ war, wie die Rundschau berichtete, 700 Meter länger und hätte einen deutlich größeren Eingriff in Gürtel und Baumbestand bedeutet.
Brücke oder Unterführung
Somit soll die Variante mit Querung des Verteilerkreises nun ohne weitere Verzögerung vorangetrieben werden: Zuletzt ging es in der Diskussion um den Anschluss an die entstehende Stadtbahn an der Bonner Straße um eine Brücke.
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Nun soll auch die von der Bezirksvertretung Rodenkirchen eingebrachte Variante einer Unterführung mit in die Prüfung einfließen. Bei der auch als Kurztunnel bezeichneten Lösung würde die Trasse einen unterirdischen Knick machen. Die Bahngleise könnten von der Bonner Straße aus unter der Fahrbahn hindurch geführt werden und würden bereits dort aus dem Tunnel führen, wo heute Tankstelle und Schnellrestaurant stehen.
Beides soll im Zuge der Stadtbahnerweiterung rückgebaut werden. Das Grundstück gehört der Stadt. Bisher sind Tunnelvorschläge gescheitert, da der Bereich in einer Wasserschutzzone liegt. Eine Unterführung würde nur funktionieren, wenn sie nicht den Grundwasserschutz beeinträchtigt. Parallel dazu sollen im Findungsverfahren drei Gestaltungsvarianten für eine Brücke zur Entscheidung vorgelegt werden.
Im Wasserwerkswäldchen
Eine besondere Stellung im Ablaufplan hat die Straße Im Wasserwerkswäldchen, die die Zufahrt zum Wasserwerk Hochkirchen ermöglicht. Die Bahntrasse wird die Straße künftig kreuzen, deswegen soll sie für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Die FDP wollte die Sperrung vermeiden, doch die Lage in der Wasserschutzzone scheint keine andere Option zu lassen.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Lars Wahlen, erklärte: „Die Frage ist nicht länger ob, sondern wann die Straße gesperrt wird.“ Noch dient die Straße der Anbindung des Verkehrs aus Rondorf an den Militärring. Die Sperrung könnte erfolgen, sobald eine Alternativroute steht. Die Entscheidung wird im Laufe des Prozesses getroffen.