Erst im Juni 2024 erfolgte der erste Spatenstich auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände. Nicht mal ein Jahr später meldet die Stadt planmäßig Vollzug.
Neuer Park im Kölner SüdenSportpionierpark offiziell eröffnet - Padel-Anlage, Basketball und Disc-Golf

Die Padel-Anlage ist eines der Highlights im Sportpionierpark.
Copyright: Costa Belibasakis
Einen neuen Park eröffnet die Stadt nicht alle Tage. Erst recht keinen, der so groß wie dieser ist und dazu auch noch so viele Attraktionen zu bieten hat: eine öffentlich zugängliche Anlage für den Trend-Rückschlagsport Padel, mehrere Basketballflächen, ein Disc-Golf-Parcours, Tischtennisplatten, Boule-Bahnen sowie verschiedene Module für Kraftsport und Calisthenics.
Dementsprechend stolz zeigen sich die Verantwortlichen am Donnerstagmittag bei der offiziellen Eröffnung im Sportpionierpark, der in den vergangenen Monaten zwischen Bonner Straße, Bonner Wall und dem Großmarktgelände im Kölner Süden entstanden ist. „Diesen Grünzug hier zu erleben, ist ein Jahrhundertwerk“, sagt die Leiterin des Grünflächenamts, Melanie Ihlenfeld. Die Stadtplanung aus der Grünplanung heraus zu entwickeln, sei „ein echtes Pfund“.

Einfach mal abhängen: Beatrice Bülter (Kölner Grünstiftung), Bernward Engelke (Architekturbüro RMPSL) und Grünflächenamtsleiterin Melanie Ihlenfeld.
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Gemeinsam mit dem bereits im Herbst 2022 eröffneten Pionierpark ist der Sportpionierpark nämlich das erste abgeschlossene Projekt der Parkstadt Süd, Kölns größtem Stadtentwicklungsprojekt. Erst im Juni 2024 erfolgte der erste Spatenstich auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände. Nicht mal ein Jahr später meldet die Stadt planmäßig Vollzug. In Zeiten, in denen Verzögerungen bei Bauvorhaben eher Normalität als Ausnahme sind, ist das ein Erfolg.
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Nun ist der Sportpionierpark zwar nicht mit Oper oder den städtischen Museen zu vergleichen – aber immerhin. „Da muss man der Verwaltung auch mal applaudieren“, findet Beatrice Bülter aus dem Vorstand der Kölner Grünstiftung, die das Projekt mit 100.000 Euro für die Sportausstattung unterstützt. Insgesamt betragen die Kosten für den Park knapp über eine Million Euro. Neben dem stadtklimatischen Kühlungseffekt der neuen Grünflächen sei der Sportpionierpark auch ein soziales Projekt, sagt Bülter. Viele Menschen hätten schlichtweg nicht das Geld, um Sportangebote zu bezahlen.
Sportpionierpark in Köln: In der Sportbox kann jeder Schläger oder Bälle kostenlos ausleihen
Um Tischtennisplatten oder Basketballfelder auch nutzen zu können, gibt es eine sogenannte Sportbox, die sich kostenlos über eine App öffnen lässt. Darin befinden sich Tischtennisschläger, Bälle und weiteres Equipment.
Zusammengenommen erstrecken sich der deutlich unspektakulärere Pionierpark und der Sportpionierpark über 75.000 Quadratmeter. Bereits Ende März öffnete der Park. Auch wenn viele Kölnerinnen und Kölner noch nicht vom neuen Angebot gehört haben, war an den Wochenenden schon einiges los an den Sportmodulen. Für die Anwohnenden, das ist schon jetzt absehbar, ist der neue Grünzug ein echter Gewinn. Frederic Esser wohnt nur wenige hundert Meter entfernt auf der Bonner Straße. Er sagt: „Einen Park gefühlt direkt vor der Haustür zu haben – das bereichert mein Leben schon sehr. Mit meiner Freundin habe ich hier schon gemütliche Sonntags-Sparziergänge gemacht. Manchmal komme ich auch einfach schnell für ein paar Klimmzüge vorbei.“

Die Tischtennisplatten stehen direkt am Eingang des Parks an der Bonner Straße.
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„Ein bisschen zwiespältig“ blickt Bernward Engelke auf den neuen Park. Er ist Projektleiter beim Architektenbüro RMPSL, das für die Vorplanungen des Parks zuständig war. Der Sportpionierpark ist nämlich kein Park, der ewig bleiben wird. Er ist eine Zwischenlösung, bis an gleicher Steller der Grüngürtel weitergeführt wird. Die Arbeiten sollen voraussichtlich ab 2030 beginnen. Dann wird es noch einmal viele Bodenbewegungen geben, unter anderem, um Altlasten aus dem Boden zu entfernen.
Trotzdem werden auch danach viele Elemente des Interims nutzbar bleiben - ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Die Sportgeräte, aber auch Bäume und Büsche, sollen später ihren Platz im Grüngürtel finden. „Wir sehen den Park jetzt auch als Experimentierfeld“, sagt Engelke. Die Erkenntnisse des Experiments sollen später in die Planungen des Grüngürtels einfließen.