Die Stadtbahn Richtung Rondorf und Meschenich soll in der Variante mitten durch ein Parkhaus führen.
Verteilerkreis SüdKünstler Lutz Fritsch präsentiert eigene Variante für Stadtbahntrasse
„Switch“ soll die Lösung sein. Mit „Switch“ will der Künstler Lutz Fritsch sein Werk „Standortmitte“ im Verteilerkreis Süd im Kreuzungsbereich Bonner Straße, Militärring A555 „retten“. Gefährdet sieht er es durch den Plan der Stadtverwaltung, die Verlängerung der Nord-Süd Stadtbahn dereinst mit einer Brücke über den Verteilerkreis zu führen. In Tuchfühlung zu der rund 50 Meter hohen Säule in der Mitte des Kreises. Fritsch sieht seine „Stecknadel“ durch diesen Plan bedroht. Doch mit „Switch“ glaubt Fritsch nun den Königsweg für die Bahntrasse und sein Kunstwerk gefunden zu haben.
Was Fritsch nun nochmals besonders aufschreckt: Jüngst hat die Stadtverwaltung mitgeteilt, die Brücke über den Verteilerkreis sei die einzig gangbare Weg für die Weiterführung der Nord-Südstadtbahn von der Bonner Straße bis nach Rondorf und letztlich bis nach Meschenich. Es hätte auch andere Varianten gegeben. Vor allem ein Tunnel unter dem Verteilerkreis her stand in Konkurrenz zur Brücke. Doch der ist verworfen. Der Verkehrsausschuss soll sich in seiner nächsten Sitzung mit der Brücke beschäftigen.
Der Kniff, den Fritsch für seinen Gegenentwurf nutzt, ist das Parkhaus, dass auf der Bonner Straße unmittelbar vor dem Verteilerkreis zu stehen kommen soll. Wenn die Pendler dereinst ihr Auto abstellen sollen, um auf die Stadtbahn umzusteigen, warum die Stadtbahn nicht gleich durch diese P+R-Anlage führen?
Alles zum Thema Bonner Straße (Köln)
- Großeinsatz der in Köln-Bayenthal Amokalarm bei der Arbeitsagentur
- Neue Linienwege für Busse Radfahrer und Fußgänger sollen auf Bonner Straßen mehr Platz erhalten
- Nach vier Jahren Bauzeit Gebäudekomplex „Urbane Mitte“ in Sankt Augustin bezugsfertig
- Der Pionierpark mitten in Köln Das ist der Park, den keiner kennt - Obstbäume, Eidechsen und Bolzplatz
- Fünfstellige Summe Seniorin aus Erftstadt händigt Geld nach Schockanruf an Betrüger aus
- „Unser finanzielles Ende“ Geschäftsleute an Bonner Straße klagen über Bau der Nord-Süd-Stadtbahn
- Im ehemaligen „Teatro“ Restaurant „L’Assaggio“ hofft nach langem Warten auf Eröffnung in der Südstadt im Oktober
Lutz Fritsch: Zwei Fliegen mit einer Klappe
„Die Haltestelle soll sich in dem Gebäude befinden, trocken, sicher und mit kurzen Wegen vom Auto zur Bahn und umgekehrt in diesem kaum belebten Umfeld“, wirbt der Künstler für seinen Entwurf. Beleuchtet bei Dunkelheit und wetterunabhängig mache das den Umstieg – den „Switch“ – vom Auto nutzerfreundlich und sicher. Aus dem Gebäude austretend würde sich die Stadtbahntrasse dann in Hochlage über den Militärring an den Kreisverkehr einseitig anschmiegen, um den Weg nach Rondorf anzutreten.
Zwei Fliegen mit einer Klatsche hätte Fritsch so erschlagen. Die Auflage der Verkehrsplaner, dass die Stadtbahn die Bonner Straße nicht ebenerdig queren dürfe, wäre erfüllt. Dass die Stadtbahntrasse in gebührendem Abstand an seiner „Standortmitte“ vorbeiführt, ist der von Fritsch gewünschte Effekt.
Er sei sich darüber bewusst, würde sein Entwurf zur Umsetzung kommen, müsste unter anderem nochmals das Parkhaus neu geplant werden. Der Ausbau der Nord-Süd-Stadtbahn, die sogenannte vierte Baustufe würde sich verzögern. Dabei müsste sich der Künstler um den Zeitplan gar keine Sorgen machen. Die dritte Baustufe, der Trassenverlauf über die Bonner Straße ist gerade mal wieder aus dem Zeitplan gefallen. Vor Baubeginn verzögerten Proteste wegen der Baumfällungen das Projekt. Nun musste die Stadt bekannt geben, dass unerwartete Funde von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg die Fertigstellung des Abschnitts verschieben. Außerdem gibt es für die vierte Baustufe noch gar keinen Starttermin oder Zeitplan.