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Ranking zum EinzelhandelKöln hält sich weiter in den Top Ten

Lesezeit 3 Minuten
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Die Schildergasse in Köln 

Köln – Wer die eigene Wirtschaft fördern will, muss zunächst einmal wissen, wo sie steht. Und das im übertragenen wie durchaus auch im Wortsinn: Regelmäßig erhebt Kölnbusiness etwa Daten zu Gewerbeflächen in der Kölner City. Und zwar nicht grob überschlagen, sondern ganz exakt: Jede gewerblich genutzte Erdgeschoss-Fläche in der Innenstadt wird dabei gelistet.

„Vollerhebung“ nennt sich das dann, vom Einzelhandel über die Gastronomie bis zu Dienstleistungen – die systematisch aufbereitete Analyse zeigt auf, wie die Gewerbeflächen aktuell genutzt werden und wie sie sich verändert haben. Für die Datenerhebung hatte die Wirtschaftsförderung die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) aus Köln beauftragt.

Grafik einzelhandel in Köln

Und da zeigt sich ein heterogenes Bild. Über 1000 Einzelhandelsbetriebe verteilen sich auf einer Verkaufsfläche von 339 000 Quadratmetern. Mit ganz unterschiedlichen Interessen, auch wenn speziell die beiden großen Einkaufsstraßen traditionell stark von Filialisten geprägt sind. Bis 2020 siedelten sich kontinuierlich neue Einzelhändler an, 2021 sank die Zahl leicht um sechs Prozent. Die Verkaufsflächen nahmen um etwa drei Prozent ab. Vor allem kleinere Ladenlokale in den Randlagen der City mussten 2021 schließen.

Wenig Leerstand, stabile Entwicklung

Allerdings blieb die Leerstandsquote mit fünf Prozent – inklusive der Ringe acht Prozent – konstant. Und diese fünf Prozent, so Kölnbusiness-Geschäftsführer Manfred Janssen, seien durchaus gesund fürs Geschäft: „Grundsätzlich bildet ein Leerstand um die fünf Prozent die normale Fluktuation ab und ist daher zu begrüßen, um auch größere Geschäfte neu anzusiedeln.“ Insgesamt entwickele sich die Innenstadt in den vergangenen Jahren sehr stabil, die Pandemie beeinträchtige jedoch viele Geschäfte und Branchen nach wie vor sehr.

Was den wahrgenommenen Leerstand angeht, erkläre der sich dadurch, dass der angepeilte Öffnungstermin nach größeren Umbaumaßnahmen oft nicht zu halten sei. Schlicht, weil es entweder an Fachkräften oder an Material fehle und das Handwerk in weiten Bereichen ausgelastet sei: Die Nachfrage sei größer als das Angebot.

Schildergasse auf Platz 2 der beliebtesten Einkaufsstraßen

Auch wenn sich der Handel nicht zufrieden zeigte mit den Verkaufszahlen, die Frequenzen an sich sind in der Kölner Innenstadt nach wie vor sehr hoch. Bundesweit liegt die Schildergasse sogar auf Platz zwei hinter der Kaufingerstraße in München. Die Hohe Straße landet mit Platz neun ebenfalls in den Top Ten.

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Damit nicht nur Frequenzen stimmen, sondern auch die Verkaufszahlen anziehen, sind neue Konzepte unabdingbar und werden an vielen Stellen in Köln auch bereits umgesetzt. Erlebnisorientiertes Shopping nennt sich das dann und meint nichts anderes, als dass neben dem reinen Verkauf andere Faktoren wie Probier- und Spielflächen, Gastronomie, Kultur und eine ansprechende Stadtmöblierung dazukommen müssen, damit es die Menschen weiter in die Innenstadt zieht. Janssen ist optimistisch, dass dies speziell für Köln auch gelingen wird: „Für die gesamte Kölner City kann optimistisch in die Zukunft geblickt werden. Ladenflächen in Köln sind weiterhin gefragt.“