Das Landgericht Köln verhandelt einen Raubüberfall, bei dem ein Mann durch seine Ex-Partnerin und zwei Männer betäubt, misshandelt und beraubt wurde.
Prozess in KölnOpfer mit Partydroge außer Gefecht gesetzt
Mit einem hinterlistigen Raub beschäftigt sich seit Donnerstag das Landgericht. Angeklagt in dem Prozess sind eine Frau (32) und zwei Männer (45 und 28), die im Mai 2024 den Ex-Lebensgefährten der Frau in seiner Wohnung überfallen haben sollen und dabei technische Geräte sowie Parfüm und Kleidung entwendeten. Dem Vernehmen nach könnte für den 45-Jährigen in dem Prozess um alles gehen, soll gegen ihn doch sogar eine Sicherungsverwahrung im Raum stehen, weil er bereits massiv vorbestraft ist.
Bei der Verlesung der Anklageschrift hieß es, die Angeklagte habe am 26. Mai ein Treffen mit ihrem Ex-Partner in dessen Wohnung vorgeschlagen. Angeblicher Grund für das Treffen: Eine Aussprache über die vergangene Beziehung. Nachdem die Frau in der Wohnung angekommen sei, habe sie dem Geschädigten eine Falsche Wodka gereicht, die aber mit der Partydrogen GHB versetzt worden sein soll. Der Genuss des Getränks habe bei dem Opfer, das in dem Prozess als Nebenkläger auftritt, „zu einem benebelten Zustand“ geführt, sagte die Staatsanwältin. GHB ist die Abkürzung für Gammahydroxybutyrat, das eine ähnlich Wirkung wie das Rauschgift Ketamin oder Alkohol hat. Die Einnahme von GHB kann zu Schwindel, gestörter Koordination, Übelkeit und Erbrechen führen.
Als das Opfer sediert gewesen sei, habe die Angeklagte schließlich ihre Mittäter in die Wohnung gelassen.
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Köln: Lederjacke, Laptop, Parfüm, Handy und Geld gestohlen
In der Wohnung angelangt, sollen die beiden Männer das Opfer mit „Schlägen und Tritten gegen den Kopf und Oberkörper“ angegriffen haben. Dann habe der 45-Jährige ein großes Messer aus der Küche geholt und das Opfer bedroht: „Ich habe Dir ein Kilo Gras gegeben, wo ist das Geld? Ich stech' Dich ab, Du Sau!“ Anschließend sei der 28-Jährige gemeinsam mit der 32-Jährigen aus einem anderen Zimmer der Wohnung zurückgekehrt und habe dem Geschädigten mit einer Nintendo-Spielkonsole so lange gegen den Kopf gehauen, bis dieser das Bewusstsein verloren habe.
Bei der Tat sollen die drei Angeklagten unter anderem eine Lederjacke der Marke „Boss“, ein Paar Lederstiefel von „Red Wing“, mehrere Flaschen Parfüm sowie ein Mobiltelefon, ein Laptop und kabellose Ohrhörer von Apple entwendet haben. Zudem sollen sie noch 50 Euro Bargeld, einen Kaffeevollautomaten sowie den Personal- und Schwerbehindertenausweis und Unterlagen über die Herzerkrankung des Beraubten mitgenommen haben.
Das Opfer erlitt laut Anklage ein Schädelhirn-Trauma und einen Bruch des Nasenbeins. Zudem wird dem 45-Jährigen in einer separaten Anklage noch ein weiterer Raub in einer Tiefgarage an der Cäcilienstraße zur Last gelegt. Dort soll er am 21.Juni mit einem unbekannten Täter einen Autofahrer in eine Ecke gedrängt und diesen mit einem Schlagring bedroht haben. Bei der Tat soll der 45-Jährige 550 Euro in bar sowie zwei Smartphones im Wert von insgesamt 1600 Euro geraubt haben.
Der Prozess ist mit zehn weiteren Verhandlungstagen bis Februar terminiert.