Ein Quartiersprojekt in Köln-Wahn mit den Rhein-Energie-Stiftungen soll Menschen am Ort aktivieren und in Verbesserungen einbinden.
Königliche PläneProjekt „Zukunftsquartier-Wahn“ lädt Bürger zur aktiven Mitgestaltung ein
Märchen beginnen oft mit dem Satz „Als das Wünschen noch geholfen hat…“ und handeln von Königinnen und Königen, die ihre Wünsche einfach umsetzen. Ähnlich märchenhaft, nur eben auch ganz in der Wirklichkeit verhaftet, soll es in Wahn zugehen. Wenn in den nächsten drei Jahren das Projekt „Zukunftsquartier-Wahn“ blüht und Früchte trägt, sollen daran viele Königinnen und Könige aus dem Ortsteil – sprich: die Bürgerschaft – mitwirken.
Bei einem Eröffnungsfest mit der Stiftungsinitiative „Gemeinsam im Quartier“ der drei Rhein-Energie-Stiftungen luden das Theater „Impuls“, die Diakonie Michaelshoven und das Job Werk Porz als Projektträger die Bevölkerung ein, Teil der auf drei Jahre angelegten Initiative zu werden. Vor dem Café Wanda war unterm Zeltdach unter anderem ein Thron aufgebaut, auf dem Gäste jeden Alters bekrönt Platz nehmen und ihre Wünsche für das Wohl des Veedels äußern durften.
Quartiersprojekt Wahn: Das Veedel mitgestalten und mitentscheiden
Was die Königinnen und Könige an Wahn schon gut finden, was sie verbessert sehen wollen und welche Träume sie haben, schrieben dienstbare Geister auf und fragten die Royals als Ideengeber auch gleich, wer denn für die Umsetzung sorgen sollte. Da war dann erst mal Schluss mit Märchen.
Alles zum Thema Rheinenergie
- Standort in Chorweiler Stadt Köln will neues Lager für den Katastrophenschutz bauen
- Neuer Bebauungsplan Gleueler Wiese wird dauerhaft als Grünfläche geschützt
- Stromausfall Wie auf der Deutzer Kirmes plötzlich die Lichter ausgingen
- Gute Nachricht für Verbraucher Rheinenergie senkt Strompreise ab Januar
- Escher Straße gesperrt Rheinenergie legt in Pulheim Gas- und Trinkwasserleitungen um
- Bikepark Parcours mit drei Rundstrecken nahe dem „Rodelhügel“ in Pulheim ist eröffnet
- Straße wieder frei Fünf Menschen aus brennendem Haus in Rösrath gerettet
„Die Stadt“, „die Verwaltung“ oder „die Bezirksbürgermeisterin“ waren häufige Antworten der Kurzzeitherrscher, eigene Verantwortung kam kaum jemandem in den Sinn. Das soll sich ändern. Die eigene Mit-Entscheidungs- und -Gestaltungshoheit fürs Veedel zu wecken und aus dem Zuständigkeitsdenken von „die da oben, wir hier unten“ zu entkommen, ist eines der Ziele beim Projekt.
In Bocklemünd, wo die Rhein-Energie-Stiftungen zuletzt ein vergleichbares Quartiersprojekt abgeschlossen haben, haben sich Erfolge bald eingestellt. Hand in Hand mit den Menschen am Ort und dem vorhandenen lokalen Netzwerk wollen die Projektpartner auch Wahn stärker zu einem in lebendiger Mitwirkung gestalteten, inklusiven Quartier entwickeln. Dafür stehen dem Theater „Impuls“, dem Ausbildungszentrum Job Werk Porz und der Diakonie Michaelshoven als Projektträger 110.000 Euro Fördermittel jährlich zur Verfügung.
Quartiersprojekt Wahn: was jungen Menschen im Stadtteil fehlt
Susanne Hilger, geschäftsführende Vorständin der Rhein-Energie Stiftungen, ließ sich zum Auftakt durch den rechtsrheinischen Stadtteil führen und über seine Stärken und seinen Bedarf informieren. Dabei wurde unter anderem deutlich, wie sehr junge Menschen im Stadtteil eine feste Begegnungsstätte und Plätze vermissen, an denen sie sich willkommen und gefördert fühlen. Ein guter Ansatz für die Arbeit der Projektträger, die Angebote für Jugendliche, für Familien, Kunst und Kultur anstoßen wollen.
So will Svetlana Gorst vom Job Werk Porz unter anderem auf die Suche nach Treffpunkt-Räumen gehen, intensiv mit Jugendlichen sprechen, berufsvorbereitende Angebote wie Bewerbungstraining und praktische Schnupperangebote in den Tischler- oder Malerberuf unterbreiten. All das soll Jugendlichen Spaß machen und in Zusammenarbeit und Austausch mit Vereinen, politisch Verantwortlichen am Ort und weiteren Unterstützern laufen.
Silke Dunkel vom Theater „Impuls“ plant Kulturangebote von Straßentheater bis Konzerten, auch dies stets in bürgerlicher Mitwirkung. Susanne Deppe-Polzin von der Diakonie Michaelshoven will sich unter anderem an Familien wenden und mit ihnen das Viertel zu einem besonders lebenswerten Ort weiterentwickeln.
Dabei fließen Erfahrungen aus dem Projekt in Bocklemünd ein, ebenso wie die Erkenntnisse, die zuletzt im Rahmen der wissenschaftlich begleiteten Initiative „Porz plant“ gesammelt wurden. Damit die Quartiersentwicklung für die Menschen im Ort sichtbar ist, werden in Wahn Räumlichkeiten für Treffen und Veranstaltungen gesucht. Informationen zum Projekt und den nächsten Schritten gibt es online.
Die RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft, die RheinEnergieStiftung Familie und die RheinEnergieStiftung Kultur bilden die „Stiftungsfamilie“ der RheinEnergie AG. Es sind selbständige Stiftungen bürgerlichen Rechts, die zusammen über ein Stiftungsvermögen von rund 57 Mio. Euro verfügen. Die Erträge des Vermögens werden zur Förderung gemeinnütziger Zwecke verwendet. Aus einem Wettbewerb um die nächste Förderrunde der Initiative „Gemeinsam im Quartier“ ist die Bewerbung für Wahn der drei lokalen Projektträger erfolgreich hervorgegangen. (bl)