Von malenden Staubsaugerrobotern bis hin zu Tanzaufführungen gab es am Samstag einiges zu sehen. Der Andrang war groß.
Kulturfestival in Kölner VeedelSo bunt war die Mülheimer Nacht

Menschen schauen anderen Menschen durchs Schaufenster beim Aussuchen von Aufklebern zu.
Copyright: Marius Fuhrmann
Mülheim lädt ein: Bei der 14. Mülheimer Nacht haben Clubs, Kneipen und Ateliers am Samstag einen Tag der offenen Tür der besonderen Art geboten. Das Kulturfestival belebte den Stadtteil und ließ Besucherinnen und Besucher das Veedel neu entdecken.
Boutique und Tanzschule in einem ist die „Tänzerei Come on Eileen“ an der Dünnwalder Straße. Inhaberin Eileen Neumann hat sie vor vier Jahren übernommen, 24 Jahre alt war sie da erst. „Das Tanzlädchen betreibt meine Mutter, da gibt es Schuhe, Klamotten und alles was man beim Tanzen so braucht. In der Tanzschule machen wir moderne Tänze, von Ballett, Jazz, Hiphop und Showdance ist alles dabei, auch das Alter ist gut durchmischt“, sagt die Ur-Mülheimerin Neumann bei einem Rundgang am Samstagabend.
Mülheimer Nacht: Tanzschule und Boutique in einem
Die Besucherinnen und Besucher stöbern durch die Boutique und den Empfangsbereich, der die Tanzschule vor dem Schaufenster eher wie ein Café wirken lässt. Doch hinten im Saal bereitet sich Neumanns Tanzschule gerade auf die nächste Aufführung vor: „Wir haben uns die vier Jahreszeiten als Thema vorgenommen und starten mit dem Herbst, damit wir die Leute mit dem Sommer und einem guten Gefühl entlassen.“ Weil der Saal schnell voll sei, werde die Show per Bildschirm in andere Räume übertragen.
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„Wir sind zum zweiten Mal bei der Mülheimer Nacht dabei und sind überwältigt. Es eignet sich sehr gut dazu, den Leuten einen Einblick in die Tanzschule zu geben, weil man von außen gar nicht sieht, wie groß es hier ist. Deswegen sind sie etwas scheu, aber so kann man sie über die Türschwelle locken“, sagt Neumann, ehe sie die nächste Aufführung anmoderiert.

Eileen Neumann ist Inhaberin der Tanzschule „Tänzerei Come on Eileen“.
Copyright: Marius Fuhrmann
Das Frühlingswetter treibt viele Menschen auf die Straße, Polizei und Sicherheitspersonal haben Mühe, die Menge auf den Gehwegen zu halten. Wie gut die Mülheimer Nacht besucht ist, hängt immer auch vom Wetter ab. Einheimische, Zugezogene und Ehemalige besorgen sich für zehn Euro ein blaues Bändchen und lassen sich treiben. „Das ist nicht mehr mein Mülheim – es ist zu sauber“, lässt eine Frau, die vorübergeht, verlauten.
Staubsaugerroboter und KI malen Bilder
Das „Atelier Mülheimer Hinterhof“ an der Mülheimer Freiheit sucht noch nach einem Namen: Besucherinnen und Besucher können ihre Vorschläge mit Filzstift auf eine Wand schreiben. „Bis dahin muss der Arbeitstitel reichen“, sagt Max Breuer. Und der beschreibt die Lage ja auch ganz gut. Breuer teilt sich das Atelier mit einem befreundeten Künstler, einem Maler, der 38-Jährige selbst kreiert Skulpturen.
„Wir sind zum ersten Mal bei der Mülheimer Nacht dabei, wir wohnen auch noch gar nicht so lange hier. In der Zeit haben wir aber auch unglaublich viele Leute kennengelernt und wollten das nutzen, um die Menschen einzuladen“, sagt er. In dem Hinterhof-Atelier gibt es viel zu entdecken.

Ein Staubsaugerroboter malt im „Atelier Mülheimer Hinterhof“ Bilder.
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Ein Staubsaugerroboter dreht seine Kreise, allerdings nicht, um das Atelier zu säubern, das Gerät malt Bilder. Ein Künstler verteilt Farbkleckse auf einer am Boden liegenden Leinwand, setzt den Roboter darauf und lässt die Farbe verteilen. Für das Kinderschminken – für Erwachsene – gibt es eine lange Warteschlange. Drinnen kann man selbst ein Bild malen und unter eine Kamera legen. „Das wird an eine KI übertragen, die macht irgendetwas draus und das Ganze wird draußen an die Fassade projiziert“, sagt Breuer. Der Vorgang dauere allerdings mehrere Stunden.
„Ich finde es wichtig, dass Kunst interaktiv ist und die Leute zum Mitmachen animiert werden. Es sollte keinen Abstand geben zwischen dem Künstler und dem Publikum, die seine Werke abfeiern oder kaufen müssen“, fügt der hauptberufliche Kunstlehrer hinzu.