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„Reingelegt und abgezockt“Stück zu Trickdiebstahl startet in Chorweiler

Lesezeit 2 Minuten
Ein vermummter Mann richtet eine Pistole auf eine Frau im Trenchcoat.

Auftakt zum Theaterstück „Reingelegt und abgezockt“ des Seniorentheaters Chorweiler.

Schockanrufe, falsche Handwerker, Enkeltrick:  Mit einem Theaterstück sollen ältere Menschen jetzt für Betrugsmaschen sensibilisiert werden.

Um über die Gefahren und das Vorgehen von Trick-Betrügern aufzuklären, bringt die Seniorentheatergruppe Chorweiler aktuell ein kriminelles Theaterstück auf verschiedenen Kölner Bühnen zur Aufführung. Unter dem Titel „Reingelegt und abgezockt!“ schlüpfen sieben Laiendarstellerinnen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren in die Rollen von älteren Menschen und Trickbetrügern. In kurzen Szenen zeigen sie die aktuell angesagtesten Tricks, mit denen Betrüger und Diebe versuchen, Senioren am Telefon oder an der Haustür in die Falle zu locken. Das mit Humor und Selbstironie inszenierte, etwa 20-minütige Theaterstück unter der Leitung von Regisseur Matthias van den Berg, soll ältere Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren und auf Gefahrensituationen aufmerksam machen.

Das Stück sei ein Präventionsprojekt, „das in Zusammenarbeit mit der Kölner Polizei und der Stadt Köln entstanden ist“, erklärt Verena Becker vom Zentrum für Kriminalprävention und Sicherheit der Stadt Köln (ZKS) anlässlich einer Pressekonferenz und Generalprobe des Stücks im Bürgerzentrum Chorweiler. Das ZKS sei 2019 gegründet worden und verstehe sich als Anlaufstelle zu Sicherheits- und Präventionsthemen in der Stadt. In Zusammenarbeit mit der Polizei beschäftige sich der Fachkreis Seniorinnen und Senioren speziell mit dem Thema Prävention, sagte Becker.

Polizei Köln beziffert Schäden der Betrugsdelikte auf Millionenhöhe

Auch der Polizei Köln sei die Bekämpfung von Straftaten gegen ältere Menschen ein großes Anliegen, erklärte Stefan Mitschke, Leiter der Kriminalinspektion 6 der Polizei Köln, zu deren Aufgabenbereich unter anderem auch Präventionsarbeit und Opferschutz zählt. Im Jahr 2024 habe die Polizei für Köln und Leverkusen einen Anteil von etwa 1200 Straftaten in diesem Bereich verzeichnet, sagte Mitschke. Auch wenn knapp 90 Prozent dieser Taten nicht zur Vollendung kämen, verursache der verbleibende Rest einen wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe. Bei Vollendung einer Tat seien oft die Lebensersparnisse der Opfer auf einen Schlag weg.

„Wir müssen die Betrugsmaschen der Täter in die Köpfe der Menschen bringen und dafür sorgen, dass auch im gesellschaftlichen Kontext darüber gesprochen wird“, betonte Mitschke. Es sei wichtig, das Thema bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzusprechen. Im Anschluss an die jeweiligen Theateraufführungen stehen Experten der Polizei Köln für Fragen zur Verfügung und geben Tipps und Verhaltensempfehlungen. Eine telefonische Anmeldung beim jeweiligen Bürgerzentrum wird empfohlen.


Die kostenfreien Aufführungen, jeweils um 14 Uhr, sind am:

Mittwoch, 9. April, Bürgerzentrum Chorweiler, Pariser Passage 1, Telefon: 0221-221-96168. Freitag, 25. April, Bürgerzentrum Deutz, Tempelstr. 41–43, Telefon: 0221-221-91451. Mittwoch, 14. Mai, Bürgerhaus Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 58, Telefon: 0221-9876020. Dienstag, 20. Mai, Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstr. 23, Telefon: 0221-99110814.