Köln – Die Stadtverwaltung Köln will in die frühere Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße 1 ziehen. Nach Rundschau-Informationen sieht die Stadt drei Vorteile. Erstens: Mehr Platz für mehrere hundert städtische Mitarbeiter, um sie an einer Stelle zu vereinen. Sie sucht schon länger neue Flächen. Zweitens: Wenn andere Häuser saniert werden, kann das Haus als Interimsheimat dienen, etwa das Bezirksrathaus Innenstadt. Und drittens: Die frühere Kaufhof-Zentrale soll ab 2025 eine Alternative sein, wenn andere Häuser nicht mehr weiter gemietet werden, dazu könnte möglicherweise das Stadthaus in Deutz an der Lanxess-Arena zählen. Es ist komplett an die Stadt vermietet, die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge betrug Ende 2019 laut DIC Asset neun Jahre.
Besitzer will weitere Angebote einholen
Allerdings müssen Stadt und der Besitzer der Ex-Kaufhof-Zentrale zunächst einen Mietvertrag abschließen. Ende Januar beschäftigt sich die Kölner Politik damit. Im Lagebericht des Besitzers, der Agrippa Quartier GmbH & Co., für die Zeit von 2019 bis 2021 bestätigt die Firma die Pläne, darin heißt es: „Es besteht weiterhin ein hohes Nutzungsinteresse an dem Gebäude seitens der Stadt Köln, welches von dieser in mehreren Gesprächen bekräftigt wurde. In der Vergangenheit hatte sich die Stadt Köln mehrfach unaufgefordert bei der Vermieterin gemeldet, um mögliche Nutzungsoptionen in Erfahrung zu bringen. Die beiden möglichen Mietvertragsparteien befinden sich daher in Abstimmungsgesprächen für ein Miet- und Nutzungskonzept.“ Zusätzlich will der Besitzer über Makler weitere Angebote einholen, zumindest war das der Stand im August.
Traditions-Gebäude steht unter Denkmalschutz
Gemeinsam mit den Gebäuden an den Adressen Leonhard-Tietz-Straße 3 und 5 gibt die Agrippa den Verkehrswert mit 125,3 Millionen Euro an. Das Traditions-Gebäude an der Leonhard-Tietz-Straße 1 aus den 1950er-Jahren steht unter Denkmalschutz. Die Straße ist nach dem Gründer Leonhard Tietz benannt, 1891 eröffnete er eine Kaufhof-Filiale in Köln. Vor dem Einzug der Stadt muss das Haus umgebaut werden.
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Seit 2018 arbeiten Karstadt und Kaufhof zusammen, 2020 verschmolzen sie zu einem Unternehmen, seit 2021 heißt die Warenhauskette Galeria. Die Zentrale wurde seinerzeit Essen, Köln ging leer aus – das Werben der Stadt nützte nichts. Laut Jahresbericht hat Galeria Kaufhof Karstadt die Immobilie am 2. Dezember 2020 übergeben, zuvor hatte der Besitzer dem Unternehmen das Ende des Mietvertrages mit zwei Millionen Euro schmackhaft gemacht. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte Galeria Kaufhof Karstadt laut Jahresbericht zuvor die Mieten teils nicht bezahlt.