Maskenpflicht fällt am SamstagSo wollen Handel und Kultur in Köln damit umgehen
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Köln – Nur weniges muss noch. Vieles braucht nicht mehr. Ab Samstag gibt es tiefgreifende Lockerungen bei den Corona-Regeln. Eine, die ins Auge fällt: Vielerorts ist keine Maske mehr vorgeschrieben. Allein im öffentlichen Personennahverkehr, in Krankenhäusern und in Pflegeheimen ist der Mund-Nase-Schutz noch Pflicht. Das bei hohen Inzidenzzahlen, allerdings bei keiner grenzwertigen Auslastung der Gesundheitseinrichtungen. Wie gehen in Köln der Handel und Kultureinrichtungen mit der neuen Freiheit bei gleichzeitiger Unsicherheit um? Wir haben nachgefragt.
1. Lanxess-Arena: Der Tourmanager bestimmt
Ein einheitliches Vorgehen wird es in der Lanxess-Arena nicht geben. „Das liegt daran, dass das Tourmanagement der Künstler die Auflagen vorgibt“, erklärt Sprecher Carsten Heling. Die meisten Veranstalter dürften auf eine maximale Befreiung setzen“, sagt Helings Erfahrung. „Aber würde Phil Collins nochmals bei uns auftreten, der ja gesundheitlich angeschlagen ist, wäre das wohl ein Konzert mit Maskenpflicht.“
2. Kölner Volksbühne: Mitarbeiter mit Maske
Im Haus an der Aachener Straße gibt es ab Samstag keine G-Regel mehr. An Besucher ergeht aber die „nachdrückliche Empfehlung“, eine Maske zu tragen. Die Mitarbeiter werden das weiterhin machen. „Wir werden die Situation ständig beobachten und die Regeln gegebenenfalls anpassen“, sagt Programmchef Axel Molinski.
3. Oper und Schauspiel Köln: Wer es klassisch mag, braucht eine Maske
Die Kölner Oper und das Schauspiel ziehen eine klare Linie: „Wir behalten die Maskenpflicht vorerst bei“, heißt es aus den Häusern. So auch in der Philharmonie: „Wir folgen der Empfehlung der Politik, im Rahmen unseres Hausrechtes weiter davon Gebrauch zu machen“, sagt Sprecherin Silke Ufer.
4. Shoppen in Köln: Verband empfiehlt Maske
Im Handel gilt das Prinzip des Hausrechts. Will sagen, ob mit oder ohne Maske bestimmt der Inhaber des Geschäfts. Doch der für Köln zuständige Handelsverband gibt für seine Mitglieder und die Kunden eine Empfehlung für das Tragen der Maske heraus. „Neben der Verantwortung, die wir für die Kunden haben, gibt es auch die Verantwortung für die Mitarbeiter“, erklärt Sprecher Jörg Hamel. Einem Einlassverbot für Kunden will er aber auf keinen Fall das Wort reden. „Das wäre sicherlich der falsche Weg.“
Vielmehr gehe es nun darum, an die Eigenverantwortung zu appellieren. Und da ist Hamel guter Dinge: „Mittlerweile haben wir uns doch alle an die Maske gewöhnt. Die Pandemie ist ja auch nicht vorbei, nur weil es ein neues Gesetz gibt.“ Wie immer es dann letztlich in den Geschäften aussieht, Hamel hofft intensiv, dass es zu keiner Ächtung des jeweils anderes Denkenden kommt.
Die Apothekenkammer hält den Wegfall der Maskenpflicht bei den aktuellen Inzidenzzahlen für „nicht zielführend“. Darum der dringende Appell der Kölner Apotheken an ihre Kunden: „Bitte Masken tragen.“