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Rheinenergie-StadionFrauen des 1. FC Köln knacken Rekord – „Alle gut gelaunt und fröhlich“

Lesezeit 3 Minuten
Eine tolle Stimmung herrschte im Kölner Rheinenergie-Stadion bereits vor dem Anpfiff des Rekordspiels.

Eine tolle Stimmung herrschte im Kölner Rheinenergie-Stadion bereits vor dem Anpfiff des Rekordspiels.

Über 38 000 Menschen sehen das Bundesligaspiel der FC-Frauen gegen Eintracht Frankfurt im Rheinenergie-Stadion. Niklas Hinzpeter war dabei.

Ein Ausrufezeichen sollte das Rekordspiel sein. Ganz grundsätzlich für den deutschen Frauenfußball, aber im Speziellen auch für die Frauenabteilung des 1. FC Köln. Und spätestens als der Stadionsprecher unter lautem Applaus die Zuschauerzahl bekannt gibt, ist wohl klar: Das ist gelungen. 38 365 Fußball-Fans schauten sich das Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag an. Rekord für ein Bundesligaspiel der Frauen und Premiere für die FC-Frauen im Rheinenergie-Stadion.

Auch Lisa, Sara und Alyssa sahen das Rekordspiel des 1. FC Köln im Stadion.

Auch Lisa, Sara und Alyssa sahen das Rekordspiel des 1. FC Köln im Stadion.

Gekommen ist ein für ein Fußballspiel eher ungewöhnlich buntes Publikum. Vor allem Familien scheinen ihren Sonntagsausflug ins Rheinenergie-Stadion verlegt zu haben. Unter ihnen sind auch Philipp und seine beiden Kinder Henri und Juli. Warum er seine Kinder gerade zu diesem Spiel mitnimmt? „Frauenfußball ist oft ein bisschen friedlicher und familiärer. Alle sind gut gelaunt und fröhlich.“ Das sei ein guter Einstieg für die Kinder.

Friedlicher als bei den FC-Herren

Dass es hier friedlicher ist als bei den Herren, berichten auch Noah, Marvin und Yannik. Die drei jungen Männer sind regelmäßig bei den Spielen der FC-Herren, doch bei einem Bundesligaspiel der Frauen sind sie an diesem Tag das erste Mal. „Wir sind hier, um das zu unterstützen“, erklären sie. „Wir sind als FC ein gemeinsamer Verein.“

Das Rekordspiel am Sonntag ist der unumstrittene Höhepunkt in der Geschichte der FC-Frauenabteilung. Nach vielen Jahren zwischen erster und zweiter Liga schaffte das Kölner Team in der vergangenen Saison erstmals den Klassenerhalt im Oberhaus. Vielversprechende Neuzugänge standen symbolisch für die neue Wertschätzung des Clubs für die Frauenabteilung.

Noah, Marvin und Yannik verbrachten des Sonntag beim Frauenfußball in Köln.

Noah, Marvin und Yannik verbrachten des Sonntag beim Frauenfußball in Köln.

Ebenfalls ein klares Signal für die Zukunft: Erstmals in dieser Saison können sich alle Spielerinnen voll auf den Sport konzentrieren und brauchen keinen Nebenjob mehr. Das einzige Problem: Nach gutem Saisonstart geriet das Team schnell wieder in Abstiegsnot, Trainer Sascha Glass musste gehen und Nicole Bender-Rummler übernahm. Für die Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball und frühere FC-Spielerin ist das Projekt Frauenfußball beim FC schon lange eine Herzensangelegenheit.

Neben den Familien fallen auch besonders die vielen jungen Frauen auf, die bei Herren-Spielen klar in der Unterzahl sind. Lisa, Sara und Alyssa sind gemeinsam mit ihren Müttern angereist, um das Rekordspiel zu sehen. „Wir dachten uns, wir machen da ein Frauending draus.“ Auch für sie ist es das erste Mal bei einem Fußballspiel der Frauen.

Große Unterstützung der Fans im Stadion

Im Stadion war bereits vor Beginn des Spiels ausgelassene Stimmung. Dafür sorgte unter anderem Sänger Björn Heuser. Und auch der Spilmannszoch KG Kallendresser sorgte aus der linken Ecke der Südkurve für musikalische Unterstützung. An der guten Stimmung kann auch die frühe 0:1-Rücklage wenig ändern, auch wenn die nur etwa 100 Frankfurt-Fans für eine kurze Zeit besser zu hören sind.

Die Südkurve des Rheinenergie-Stadions beim Rekordspiel der Frauen des 1. FC Köln.

Die Südkurve des Rheinenergie-Stadions beim Rekordspiel der Frauen des 1. FC Köln.

Dass die FC-Frauen sich nach 90 Minuten trotz der massiven Unterstützung der Fans mit 0:2 geschlagen geben müssen, trübt die Stimmung und die Freude über den Rekord nur kurz. Auch die Spielerinnen des FC genossen nach dem Abpfiff die Ehrenrunde durchs Stadion und bedankten sich bei den über 38 000 Menschen im Stadion für die Unterstützung. Sowohl für die Akteure auf dem Feld als auch für die Gäste auf der Tribüne ist es eben eine einmalige Sache. Bisher. Ginge es nach Fans und wohl vor allem nach den Spielerinnen, hätte das Projekt der FC-Frauen im Stadion ganz sicher eine zweite Episode verdient.