Köln – Die Bonner Straße in der Südstadt und das Café „Ernst Kaffeeröster“ sind nicht ohne einander denkbar. Seit 2014 wird dort Kaffee frisch geröstet und gebrüht. 2017 kam die Rösthalle in Pulheim dazu, jetzt folgt die Eröffnung des zweiten Cafés in Sülz. „Das Ladenlokal hat eine tolle Lage, mitten im Veedel, aus dem ich ja auch komme“, sagt Maren Ernst, Gründerin und Chefin des Familienunternehmens.
„Wir haben den Laden gesehen und direkt gesagt: Das passt.“ Bereits am zweiten Tag nach der Eröffnung herrscht reger Betrieb im Café. Im Innenraum ist kaum ein Sitzplatz zu ergattern, draußen sind ebenfalls viele Tische belegt. Maren Ernst arbeitete im Innovationsmanagement der Marke Senseo als sie entschied, sich selbstständig zu machen. Sie erklärt, die Ansprüche, die sie von Beginn an setzte, sind Qualität, Wertschätzung und Transparenz. Das bedeutet: Nachvollziehbare Produktions- und Lieferketten, sorgsam ausgewählte Rohkaffees, faire Löhne und schonende, helle Trommelröstung. Anschließend wird in den Cafés der Kaffee aufgebrüht. „Wir wollen Qualität über den Geschmack erlebbar machen“, erklärt sie.
Kölner Familienunternehmen Ernst erstellt für jede Kaffeesorte ein Röstprofil
Von der Kaffeekirsche zum Cappuccino: Der Prozess beginnt mit der Auswahl des Rohkaffees. Ernst Kaffeeröster arbeitet dazu mit verschiedenen Importeurinnen und Importeuren zusammen. Diese prüfen die Qualität der Bohnen und die Bedingungen auf den Kaffeeplantagen. Von ihnen bekommen sie Proben verschiedener Kaffees. „Die Muster rösten wir hier, verkosten sie im Team und entscheiden dann, welchen Kaffee wir nehmen“, sagt Maren Ernst. „Wenn der Kaffee dann da ist, entscheiden wir, welchen Charakter wir durch die Röstung herausarbeiten wollen“, ergänzt sie.
Kaffeegenuss
Immer mal wieder stellt das Team von „Ernst Kaffeeröster“ auch besondere Kaffeekreationen vor. Dann wird beispielsweise Cold-Brew auf Blutorangensorbet oder Espresso auf Vanilleeis (Affogato) serviert . Preislich liegen Affogato und Blutorangensorbet bei 4 Euro (Foto links). Ein Cappuccino kostet 3,20 Euro (Foto rechts). (hbo)
Für jede Sorte wird ein eigenes Röstprofil erstellt, das sich anhand der Länge einer Röstung, der Temperatur und der Luftzufuhr unterscheidet. Und dann wird der Kaffee geröstet und aufgebrüht oder verkauft. Ist eine Ernte aufgebraucht, beginnt der Vorgang von neuem. So entsteht eine Vielfalt verschiedener Kaffees mit unterschiedlichen Profilen. „Wir möchten gern zeigen, was alles möglich ist“, erklärt sie. Aber natürlich gibt es auch geschmackliche Konstanten: „Wir haben immer zwei Espressomischungen und einen brasilianischen Espresso im Sortiment, da die für viele Lieblinge sind.“
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Das Wissen um die optimale Kaffeezubereitung gibt das Team auch gerne weiter. Interessierte können entweder in einem Kurs die verschiedenen Brühmethoden von Filterkaffees erlernen und „nachvollziehen, wie sie den Geschmack des Kaffees beeinflussen“, erläutert die Chefin. Oder sie bekommen den Umgang mit der Siebträgermaschine beigebracht, inklusive richtigem Milchaufschäumen und der Kunst der „Latte-Art“. Die Begeisterung bei den Gästen spricht für sich.
Unter der Woche hat das Café auf der Bonner Straße 56 von 8 bis 18 Uhr geöffnet, am Wochenende ab 10 Uhr. Im Café am Weyertal 32 kann wochentags sowie am Wochenende bis 19 Uhr Kaffee getrunken werden.