Besondere Bäckereien in Rhein-SiegIm Café Schlich gibt es 30 verschiedene Torten
Stolz ist Hermann-Josef Brabender auf sein umfangreiches Torten-Sortiment.
Copyright: Quentin Bröhl
- Brötchen, Brot, Croissants oder ein leckeres Stück Kuchen – die Backkunst kennt keine Grenzen. Wir haben Bäckereien im Rhein-Sieg-Kreis besucht, die noch selber backen und ganz besonderen Wert auf ihre traditionelle Handwerkskunst legen.
Troisdorf – Bereits von außen erkennt man durch eine große Fensterscheibe im Troisdorfer Café Schlich die verführerische Auswahl an Kuchen und Torten. Das Café Schlich ist in erster Linie eine Konditorei, in der das traditionelle Konditoren-Handwerk noch groß geschrieben wird.
Inhaber Hermann-Josef Brabender ist stolz darauf, Konditormeister zu sein. Bäcker sei er auch, aber kein Meister, erklärt der 67-Jährige, der 1999 den Betrieb der namensgebenden Familie Schlich übernahm. Drei Jahre wolle er noch weitermachen.
Das Cafe Schlich an der Kölner Straße in Troisdorf gibt es schon seit 1925.
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„Das Café Schlich wird es danach in dieser Form wohl nicht mehr geben“, sagt Brabender am Ende eines seiner Zehn-Stunden-Tage. Das sei für gewöhnlich das tägliche Arbeitspensum, das er investieren müsse, um den Laden am Laufen zu halten. Mit sechs Angestellten oder Minijobbern läuft derzeit nach der Corona-Pandemie das Geschäft wieder ganz ordentlich an. Die rund 30 Sitzplätze im Café neben dem kleinen Verkaufsraum sind zwar nur spärlich besetzt. „Aber immerhin verbessert sich diese Situation zusehends“, berichtetet Brabender.
Das Café Schlich blickt auf eine lange Tradition zurück
Seine Augen beginnen zu glänzen, wenn er aufzählt, was sein Café im Angebot hat: Rund 30 verschiedene Torten zaubert er je nach Saison und Bedarf, von Eissplitter- über Sahne- und Buttercreme- bis hin zu diversen Obsttorten. „Unsere Haustorten sind die Nusstorte und die Herrentorte“, sagt der Konditor. Auch die Nussecken seien sehr gefragt.
Es ist also nicht verwunderlich, dass die süßen Verlockungen des Cafés so manche Diätpläne durchkreuzen. Aber auch mehrere Brot- und Brötchen-Sorten gibt es im Café Schlich, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Seit 1925, mit einer Unterbrechung im Krieg, ist es eine Institution in der Troisdorfer Innenstadt und von dort nicht wegzudenken. Die Qualität des Angebots lässt sich auch daran ablesen, dass Kundinnen und Kunden über die Stadtgrenzen hinaus in das gemütliche Café im Herzen der Stadt strömen.
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Gerade sonntags haben Brabender und sein Team eine Menge zu tun. Manche Kunden verdrücken die Torten- und Kuchenstücke vor Ort, andere nehmen sie mit zum Kaffeeklatsch zuhause. Empfehlungen werden hier selten ausgesprochen, denn die meisten kommen seit Jahren und wissen, was sie wollen.
Café Schlich
Kölner Straße 139, 53840 Troisdorf, 02241/76341.
Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags von 7.30 bis 17 Uhr, sonntags von 9 bis 17 Uhr.
Brabender ist nicht zufrieden mit der Parksituation, denn die Stadt habe gerade die Parkbuchten vor seinem Geschäft zu Anwohner-Plätzen umgewandelt. „Darauf stehen dann gerade am Wochenende viele Anwohner als Dauerparker, und unsere Gäste können für den Besuch im Café noch nicht mal kurz ihr Auto abstellen“, beschreibt er die Lage. Immerhin sei das Problem schon Thema im Stadtrat, und so hofft er noch auf eine Änderung.
Vielleicht macht er dann statt drei doch noch vier Jahre weiter, dann kann das Café Schlich im Jahr 2025 sein 100-jähriges Bestehen feiern, nach zwei Generationen Schlich und 26 Jahren Hermann-Josef Brabender.