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Klage vorm LandgerichtWieder Ärger um Geruch auf der Weidengasse - Filteranlagen wohl wirkungslos

Lesezeit 3 Minuten
Der Rauch der Holzkohlegrills auf der Weidengasse sorgt bei den Anwohnern weiter für Unmut.

Der Rauch der Holzkohlegrills auf der Weidengasse sorgt bei den Anwohnern weiter für Unmut.

Der Rauch der Holzkohlegrills auf der Weidengasse sorgt bei den Anwohnern weiter für Unmut.

Den Bürgern an der Weidengasse stinkt es gewaltig: Der Qualm der Holzkohlengrills der Restaurants zieht den Anwohner regelmäßig in die Nase – und die rümpfen sie schon lange gewaltig. Nun droht der Rauch ein Fall für die Justiz zu werden. Anwohner haben eine Klage bei Gericht eingereicht. Eine Sprecherin bestätigte, dass das Kölner Landgericht sich mit einem Verfahren befasse. Es gehe um die Geruchsemissionen an der Weidengasse. „Die Klage ist noch nicht zugestellt. Die Zustellung wird noch geprüft“, ergänzte die Sprecherin.

Der Streit zwischen Anwohnern und Wirten an der Weidengasse hat eine lange Vorgeschichte. Im Januar 2023 titelte die Rundschau „Weißer Rauch über der Weidengasse“, denn es bahnte sich eine Lösung an. In einem bundesweit einmaligen Projekt bauten Wirte von Grillrestaurants im Eigelstein-Viertel nach und nach Filter in ihre Abluftanlagen ein. So sollten die Anwohner vor schädlichem Rauch geschützt werden. Die erste Aktion fand auf dem Dach des Restaurants „Doy Doy“ statt. Während die Monteure am Morgen auf dem Dach werkelten und Filter installierten, wurden mehrere Meter tiefer im Laden der Holzkohlegrill angeworfen und die Lammspieße vorbereitet. Die Filteranlagen sollten den Grillrauch ansaugen und zu 95 Prozent absorbieren, heißt es. Die Anlagen kosten mehrere zehntausend Euro — je nach Größe. So hieß es bei der Vorstellung der Maßnahme am Eigelstein.

Die Filteranlagen sollten den Streit um den Grillrauch eigentlich beenden.

Die Filteranlagen sollten den Streit um den Grillrauch eigentlich beenden.

Doch mehr als ein Jahr später ist wieder dicke Luft an der Weidengasse. Der Bürgerverein Eigelstein spricht von „völlig wirkungslosen Billigfiltern“. Ein erneutes Geruchsgutachten der Stadt habe ergeben, dass die Filter selbst im optimalen Zustand nur maximal 30 Prozent statt der geforderten 95 Prozent der Gerüche herausfiltern. Die gesetzlichen Grenzwerte für die Geruchsbelästigungen würden trotz der Filter deutlich überschritten. „Sieben Jahre hat der Bürgerverein Eigelstein Anwohner von Klagen abgehalten, um eine einvernehmliche Lösung mit den Gastronomen zu vermitteln“, teilte der Bürgerverein mit. Für die Finanzierung der Zivilklage habe der Verein einen Rechtshilfefonds gegründet, den Umweltanwalt Wolfram Sedlak verwaltet.

Umweltamt weist Betreiber auf drohende Stilllegung hin

Das Umweltamt der Stadt Köln hat die Betreiber der Restaurants jetzt auf die drohende Stilllegung ihrer Holzkohlegrills hingewiesen, berichtet der WDR. Juristen der Stadt bereiteten das Verbotsverfahren vor. Sie prüften unter anderem, ob das Grillverbot vor Gericht Bestand haben wird.

Wann es zu einer Gerichtsverhandlung kommen könnte oder wann es konkrete Maßnahmen gibt, ist noch nicht abzusehen. In Mannheim gärt schon seit Jahren ein Streit um den Rauch und beschäftigt die Politik. Ein Zusammenschluss aus Betroffenen, Kommunalpolitikern, und Quartiersmanagern hatte eine Petition an den Landtag mit dem Ziel gerichtet, dem Qualm ein Ende zu bereiten.