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Projekt vom InnenministeriumNRW schickt künftig Spezial-Teams zur Unfallaufnahme

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Ein Verkehrsunfallaufnahme-Team der Polizei sichert bei einer Vorführung Spuren eines Unfalls.

Köln – Köln ist seit Jahren Vorreiter, nun werden die Unfallexperten im ganzen Land eingesetzt: Bei schweren Verkehrsunfällen oder auch illegalen Autorennen mit Verletzen oder Todesopfern setzt NRW künftig landesweit auf spezielle Teams zur Spurensicherung.

Dabei sollten Polizei-Experten mit besonderer Technik zum Einsatz kommen, kündigte Innenminister Herbert Reul am Montag in Köln an. Innerhalb von drei Jahren sollen alle 17 Kreispolizeibehörden entsprechend ausgestattet werden. Als erste gehen Anfang September Bielefeld, Dortmund und Münster an den Start. „Was an einem Tatort die Spurensicherung ist, ist an einem Unfallort künftig das VU-Team“, erläuterte Reul.

Eine neue Spezialeinheit

Der Innenminister nannte die Unfallexperten eine neue Spezialeinsatz, anknüpfend an die Experten der Spezialeinsatzkommandos. Das SEK wird dann gerufen, wenn es brenzlig ist. Das VU-Team (Verkehrsunfallaufnahme-Team) wird alarmiert, wenn es zu einem dramatischen Unfall gekommen ist.

Vergangenes Jahr gab es in NRW 430 tödliche Unfälle im Straßenverkehr. Bisher wird die Aufnahme uneinheitlich gehandhabt. In acht Kreispolizeibehörden - etwa Bochum, Düsseldorf, Essen oder Köln - kümmern sich schon spezialisierte Teams um schwerste Verkehrsunfälle. Ansonsten erledigen das Einsatzkräfte des Wachdienstes. Mit der landesweiten Einführung von VU-Teams werde ein einheitlicher Standard geschaffen, bestehende Teams würden besser ausgestattet, sagte Reul. „Im schlimmsten Fall geht es um die Frage, wer für einen Unfall mit Todesfolge zur Rechenschaft gezogen wird.“

Digitalisierung im Straßenverkehr

Das verhelfe Opfern und Angehörigen zu ihrem Recht. „Es geht auch um Gerechtigkeit“, ergänzte der Innenminister. Die Digitalisierung im Straßenverkehr macht laut Reul auch bei der Spurensuche bemerkbar. In modernen Fahrzeugen sind viele Assistenzsysteme verbaut - so gebe es am Unfallort oft kaum noch klassische Brems- und Blockierspuren. „An dessen Stelle treten vermehrt Informationen, die in den Steuergeräten gespeichert werden und präzise unfallrelevante Daten liefern.“ VU-Teams erhalten daher Fahrzeuge mit 3D-Scannern und Technik zum Auslesen digitaler Daten.

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Seit Monaten werden auch Drohnen zur Aufnahme des Schadensbildes eingesetzt. Beispielsweise beim tödlichen Unfall mit der Betonplatte auf der A 3 oder vor Tagen bei dem tödlichen „Dooring-Unfall“ auf der Luxemburger Straße in Köln.