Die Polizei hat am Freitag einen Jugendlichen verhaftet. Er soll an drei Raubüberfällen und einem Diebstahl in der Kölner Innenstadt beteiligt gewesen sein.
Halskettenraub-SeriePolizei durchsucht Jugendeinrichtungen in Köln – 14-Jähriger verhaftet
Beamte der Kölner Polizei haben am Donnerstag und Freitag mehrere Jugendeinrichtungen durchsucht und die Personalien von insgesamt vier minderjährigen Tatverdächtigen aufgenommen. Gegen einen 14-Jährigen wurde am Freitag ein Haftbefehl des Amtsgerichts Köln vollzogen, teilte die Polizei mit. Der Junge soll an mindestens drei Raubüberfällen und einem Diebstahl in der Kölner Innenstadt im Juni beteiligt gewesen sein. Darunter fällt auch der Raub einer Goldkette am Ebertplatz am 9. Juli sowie der Raub einer Halskette am Heinrich-Böll-Platz am 21. Juli.
Die Polizei konnte den jugendlichen Verdächtigen durch Aufzeichnungen der polizeilichen Videobeobachtung und detaillierte Täterbeschreibungen identifizieren. Mitarbeiter des Jugendamtes begleiteten die Durchsuchungen. Dabei fanden die Beamten hochwertige Sonnenbrillen und eine goldene Halskette im Zimmer des 14-Jährigen. Nun ermittelt die Polizei, ob die Gegenstände aus der Serie der Raubfälle und Diebstähle der letzten Wochen in der Innenstadt stammen.
Weitere Tatverdächtige ermittelt - Erneuter Überfall am Kölner Dom
Bereits am Donnerstag hatte die Polizei das Zimmer eines 12-Jährigen in einer Jugendeinrichtung durchsucht. Er steht unter Verdacht, in der Nacht zum Mittwoch (24. Juli) am Gereonswall einen 60-Jährigen überfallen und ihm die Halskette gestohlen zu haben. Bei der Durchsuchung entdeckte die Polizei zwei Halsketten, zwei Ringe, drei neuwertige Sonnenbrillen, vier Basecaps mit Etiketten und ein Paar Kopfhörer. Bei den Verdächtigen handelt es sich um alleinreisende Jugendliche aus Marokko.
Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln
- „Mordvorwurf vom Tisch“ Anklage nach Raser-Unfall in Deutz zurückgezogen
- Landgericht Köln 33-Jähriger wegen doppeltem Halsketten-Raub verurteilt
- Fahrraddiebstähle auch in Oberberg Verteidigung übt vor Gericht Kritik am Vorgehen der Polizei
- Halskettenraub in Köln Täter gesteht brutale Überfälle – Seniorin traumatisiert
- Prozess Drogenkurier in Burscheid gestoppt – was steckt dahinter?
- Prozess in Köln 55-Jähriger muss elf Jahre in Haft — Per Videochat Straftaten angeregt
- Mordprozess gestartet Kölner soll Kanadierin in Pakistan erdrosselt und in Kanal geworfen haben
„Aufgabe des Jugendamtes ist es, Jugendliche zu schützen. Dies gilt selbstverständlich auch für die unbegleitet eingereisten Jugendlichen, die wir unterbringen. Deshalb tolerieren wir in unseren Einrichtungen weder Drogen noch Alkohol und ziehen in Kooperation mit der Polizei Konsequenzen aus Straftaten, indem nicht strafmündige Jugendliche unter 14 Jahren strenger überwacht und Straftaten von über 14-Jährigen immer zur Anzeige gebracht werden“, sagte die stellvertretende Leiterin des Jugendamtes Barbara Frank zu den Durchsuchungen.
16-Jähriger wollte durch Fenster vor Polizei fliehen
Am Freitagmorgen (26. Juli) kam es indes am Kölner Dom zu einem erneuten Überfall. Einem 60-jährigen Kerpener wurde dabei die Halskette geraubt. Zwei Begleiter der unbekannten Täter wurden durch die polizeiliche Videobeobachtung identifiziert.
Die beiden Begleiter der noch unbekannten Tatverdächtigen, im Alter von 13 und 16 Jahren, sind ebenfalls in einer Jugendeinrichtung untergebracht. Als die Beamten vor Ort eintrafen, versuchte der 16-Jährige zu fliehen, in dem er aus einem Fenster der Einrichtung sprang. Dabei wurde er jedoch von der Polizei gestoppt.
Einsatzleiter Stefan Mitschke betonte, dass eine „Null-Toleranz-Strategie“ verfolgt werde. Die Polizei habe die Präsenz in erkannten Aufenthaltsorten der Jugendlichen verstärkt und eine Ermittlungsgruppe eingesetzt. Seit Anfang Juni kam es zu 23 Diebstählen und Raubüberfällen, bei denen es junge Täter auf Halsketten abgesehen hatten. (dla, fho)