Der Zwölfzylinder gilt als die Krönung des Motorenbaus. Das ist wohl der Grund, warum die Motorworld in Ossendorf ihren Erweiterungsbau „V12-Building“ getauft hat. Die Idee dafür existiert bereits seit Jahren, doch immer wieder gab es Debatten in der Stadtentwicklung. Die Politik konnte sich lange nicht mit der Idee anfreunden, dort neue Autohäuser entstehen zu sehen. Nun sind die Vertreter der Motorworld optimistisch, dass bis zum Jahr 2026 endlich die baulichen Voraussetzungen für die ambitionierten Pläne umgesetzt werden können.

Das neue Gebäude soll das Mobilitätszentrum (siehe Infotext) auf ein neues Level heben — mit Büroräumlichkeiten, neuen Showrooms mit Werkstätten, sowie Lebensmittel- und Getränkemarkt, Parkebenen und einer Erweiterung des „V8-Hotels Köln“. Um die Einzelhandelsnutzungen möglich zu machen, muss der Bebauungsplan entsprechend angepasst werden, die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung läuft bereits. Nach mehreren Abstimmungen mit den beteiligten Behörden der Stadt Köln liegen laut Oliver Möck nun die planungsrechtlichen Grundlagen für das Bebauungsplanänderungsverfahren als Basis zur Umsetzung des Bauvorhabens vor. Der zuständige Projektentwickler bei der Motorworld betont, dass dabei die Hinweise und Anregungen der Bezirksvertretung Ehrenfeld berücksichtigt wurden.

Vorstellung im alten Kölner Flughafen

Das städtebauliche Planungskonzept wurde am Donnerstagabend in der historischen Empfangs- und Abflughalle des ehemaligen Flughafens am Butzweilerhof vorgestellt. Der Einladung von Volker Spelthann, Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld, waren knapp 100 Gäste, Anwohner und Interessenten gefolgt. „Es war ein konstruktiver Dialog und es wurde durchaus deutlich, dass die Motorworld auch für die Ossendorfer eine gewisse Aufenthaltsqualität bietet und das neue Projekt mit der Nahversorgung absolut gewünscht ist. Natürlich wurde auch auf die allgemeine Verkehrs- und Parksituation am Butzweilerhof hingewiesen“, erklärt Möck. Die Situation werde durch den Erweiterungsbau nicht wesentlich beeinträchtigt, nachdem die Pläne geändert und weitere Zu- und Ausfahrten zum Grundstück geplant wurden, so Möck. Ein Verkehrsgutachten ist jedoch noch nicht erstellt.

Das rund 7200 Quadratmeter große Grundstück soll die neue Heimat für bis zu 15 000 Quadratmeter Nutzfläche werden. Das Gebäude könne im Jahr 2028 fertiggestellt werden soll mindestens 50 Millionen Euro kosten. Mit der noch brachliegenden Fläche an der Butzweiler Straße/Ecke Butzweilerhofallee würde das Gelände der Kölner Motorworld auf rund 57 000 Quadratmeter aufgestockt.

Nahversorgung soll verbessert werden

Eines der Hauptargumente der Motorworld für die Umsetzung ihrer Pläne ist der Wunsch der Anrainer nach mehr Einkaufsmöglichkeiten: „Der Lebensmittelmarkt und der Getränkemarkt sollen die notwendige Grundversorgung am Butzweilerhof verbessern“, sagt Möck. Es habe schon Forderungen nach einem Nahversorger gegeben. Nun sähe es ganz danach aus, als werde eine große Kölner Supermarkt-Kette dort eine weitere Filiale eröffnen. Die Ansiedlung einer Nahversorgung habe die Bezirksvertretung, unter Einbindung der Verwaltung, massiv unterstützt, so Möck.

Welche Kritik und Anregungen die Anwohnenden in der Umgebung haben, soll nun die Öffentlichkeitsbeteiligung zeigen. Erst danach geht es in die nächste Runde der politischen Debatte über das Erweiterungsprojekt. Interessierte können das Planungskonzept digital auf der Internetseite www.beteiligung-bauleitplanung.koeln einsehen, bis Freitag, 10. Januar.