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Mehr Fahrzeuge, moderne TechnikKVB verdoppelt Anzahl der Leihräder in Köln

Lesezeit 3 Minuten
KVB Leihrad

Ein Mann fährt auf einem Leihrad der KVB.

  1. Die KVB hat einen Kooperationsvertrag mit dem Leipziger Unternehmen „nextbike“ abgeschlossen.
  2. Bis Frühjahr soll die Leihrad-Flotte von 1500 auf 3000 Leihräder verdoppelt werden.
  3. Wir erklären Ihnen, was Sie zum neuen Angebot wissen müssen und was sich alles ändert.

Köln – Dass „nextbike“ wieder den Zuschlag bekommen hat, kann nicht wirklich überraschen. Bei der ersten Neuausschreibung des KVB-Rades seit Start im Jahr 2015 hat sich der bisherige Vertragsinhaber klar vom Bewerberfeld abgesetzt. Gelbes Trikot also für den Leihradprofi aus Leipzig. Zum Beineausschütteln bleibt aber nicht viel Zeit. Der neue Vertrag ist eine dickes Auftragspapier. Fast nichts bleibt, wie es bisher war beim KVB-Rad.

Wie viele Räder soll es künftig geben?

1500 KVB-Räder stehen, fahren oder liegen auch schon mal rum auf Kölns Straßen und Bürgersteigen. Die Flotte wird im Frühjahr 2021 kräftig Verstärkung bekommen. Dann sollen es 3000 Räder werden. Acht Monate gibt die KVB „nextbike“ Zeit, die neuen Räder herstellen zu lassen und auszuliefern. Und das soll noch nicht das Ende sein. Der Vertrag sieht eine mögliche Erweiterung auf 7000 Räder vor.

Sind die E-Räder noch im Rennen?

Zehn E-Räder gehörten bisher zur Flotte. Der Erfolg ist bescheiden. Ausgeliehen und abgestellt werden können sie nur in Deutz, weil nur dort eine entsprechende Ladestation steht. Fast unnötig zu erwähnen, dass das nur in den seltensten Fällen funktioniert hat. Die E-Räder landeten überall, aber fast nie in der Ladestation. Dennoch: Bis 2022 wird „nextbike“ 300 Pedelecs ausliefern, mit einem neuen System. Die Räder bekommen leistungsfähigere Austauschakkus. Ist einer leer, bekommt der Betreiber ein Signal und versorgt das Rad mit neuer Energie. Damit können die E-Räder so abgestellt werden, wie die Räder mit ausschließlichem Muskelbetrieb auch.

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Welches Ausleihgebiet wird es geben?

Das wird ab kommenden Frühjahr denkbar einfach geregelt sein. Die Grenze für das KVB-Rad ist die Stadtgrenze. Auch der Kölner Norden und das Rechtsrheinische beispielsweise kommen jetzt ganz unter die Räder.

Muss immer noch ein Code eingegeben werden?

Das KVB-Rad kommt endlich in der Moderne an. Die Anmeldetechnik war bereits vor fünf Jahren nicht wirklich „State of the Art“ und führte immer wieder zu Problemen. Aber das Eintippen eines Codes auf dem Tastaturfeld am „Gepäckträger“ des Rades wird Geschichte sein. Einloggen kann sich der Ausleiher künftig mit der App oder mit dem Chip an seiner VRS-Ticket-Karte. Ein weiteres lästiges Detail fällt weg: das Bügelschloss am Vorderrad.

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Bleibt denn gar nichts erhalten?

Was sich bewährt hat, soll erhalten bleiben. Das sperrige Schloss am Vorderrad fällt weg, das kleine am Hinterrad darf bleiben. Es schnappt nach erfolgreichem Ausleihen auf und muss am Ende der Ausleihzeit nur wieder zugedrückt werden. Erhalten bleiben auch der Fahrradkorb und die Dreigangschaltung.

Wird endlich die Ortung verbessert?

Wo steht ein Rad, das noch frei ist? Bei der Beantwortung dieses Frage hat es oft gehakt beim KVB-Rad. Die Ortung der Leihräder war fehlerhaft. Der Verkehrs-Betrieb verspricht, das GPS für die neuen Räder werde dank stärkerer Signale deutlich verbessert. Zudem werde das öffentliche WLAN-Netz bei der Ortung genutzt. Ein kleines Lämpchen am Rad wird grün leuchten, wenn es zur Ausleihe frei ist. Rot heißt, Finger weg.

Dürfen alle Räder überall abgestellt werden?

Nein. Das freie Abstellen und Ausleihen wird es „nur“ in Stadtbezirk Innenstadt geben. Die KVB spricht von einer „Flexzone“. Mit den bekannten Ausnahmen wie die Altstadt. In den Vororten würde eine „Flexzone“ zu einem hohen Aufwand für „nextbike“ führen. Die Räder müssten über weite Räume eingesammelt werden. Darum wird es dort feste Stationen geben (Stationzone), in denen die Räder abgestellt werden müssen. Ein Hin und Her zwischen den Zonen ist möglich. Die KVB wird ein Belohnungssystem einführen: Wer sein Rad beispielsweise an viel frequentierten Orten statt vor der einsamen Haustür absetzt, bekommt „Klimapunkte.“