Autokorso, Gegendemonstrationen, gesperrte Straßen und hunderte Polizisten im Einsatz: Es ist an diesem Samstag wieder einiges los in der Stadt.
Es wird voll in der InnenstadtIn Köln steht ein Samstag voller Demos bevor
„In der rechts- und linksrheinischen Innenstadt ist ganztägig mit erheblichen Verkehrsstörungen zu rechnen“, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit.
Im Detail: Ein prorussischer Autokorso soll nach einer Auftaktkundgebung ab 12 Uhr an der Marienburger Straße in Leverkusen-Küppersteg zur Deutzer Werft in Deutz fahren. Die Polizei geht von 150 Fahrzeugen aus, die sich aus der Nachbarstadt bis nach Köln schlängeln. In Deutz soll die Veranstaltung von 14 bis 15 Uhr dauern.
Eigentlich wollte der Veranstalter mit 400 Autos fahren; doch die Polizei hatte diese Pläne „ausgebremst“. Von der Deutzer Werft wollen rund 1000 Versammlungsteilnehmende etwa ab 15 Uhr zu einer Zwischenkundgebung an der Neven-DuMont-Straße zum EL-DE-Haus ziehen und ungefähr gegen 15.30 Uhr Blumen niederlegen. Anschließend geht es vom NS-Dokumentationszentrum wieder durch die Innenstadt zurück zur Deutzer Werft.
Verfahren gegen Mitorganisatorin
Mitorganisatorin der prorussischen Veranstaltung ist eine Frau, die im März 2023 von Ermittlern des Kölner Staatsschutzes Besuch bekam und ihre Räume durchsucht wurden. Die Frau steht im Verdacht, über Messengerdienste Telegram Interessenten für die prorussische Söldnergruppe „Wagner“ angeworben zu haben. Im Juni 2023 muss sich die Beschuldigte wegen russischer Kriegspropaganda vor dem Kölner Amtsgericht verantworten. Bei einem Autokorso am 8. Mai 2022 in Köln soll die Frau den russischen Angriffskriegs gebilligt haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Auflagen für Demo
Gegen die Veranstaltung wird es mehrere Gegendemonstrationen als Standkundgebungen im Bereich des Aufzugswegs, unter anderem am Heumarkt, am Appellhofplatz und am Rautenstrauch-Joest-Museum geben. Eine größere Gegendemonstration findet um 16 Uhr auf dem Heumarkt statt. Veranstalter ist „Freies Russland NRW“. Außerdem wird es einen prorussischen Motorradkorso von der Merianstraße in Chorweiler zu einer Abschlusskundgebung am Friedhof Ost am Kratz weg in Merheim geben, wo es russische Kriegsgräber gibt.
Die Polizei hat den Anmeldern versammlungsrechtliche Auflagen erteilt, wonach den Teilnehmern jede Solidaritätsbekundungen hinsichtlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine untersagt sind.