AboAbonnieren

Anwerbung für Söldnergruppe Wagner?Razzia bei prorussischer Aktivistin in Köln

Lesezeit 2 Minuten
25.08.2022, Berlin: Auf dem Bildschirm eines Smartphones sind die Logos der Apps VKontakte (oben l-r), Twitter, RT News, Facebook, Instagram (unten l-r), Telegram und TikTok zu sehen. 

Via Telegram soll die Russin Söldner angeworben haben.

Die Beschuldigte Elena K. und ein weiterer Beschuldigter stehen im Verdacht über die Messengerdienste Telegram Interessenten für die prorussische Söldnergruppe „Wagner“ angeworben zu haben.

Im Frühjahr 2022 meldete sie einen großen, prorussischen Autokorso in Köln an. Mehr als 1000 Teilnehmer trafen sich am Fühlinger See und fuhren später zu einem sowjetischen Mahnmal auf der rechten Rheinseite. Nun hat die prominente Unterstützerin Russlands Ärger mit der Kölner Justiz.

Am frühen Montagmorgen erhielt die Frau Besuch von der Kölner Polizei. Ermittler des Staatsschutzes durchsuchten die Räume der Organisatorin. Die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage der Kölnischen Rundschau die Razzia. Die Beschuldigte Elena K. und ein weiterer Beschuldigter stehen im Verdacht, über die Messengerdienste Telegram Interessenten für die prorussische Söldnergruppe „Wagner“ angeworben zu haben. Außerdem sollen die Beschuldigten das so genannte „Z-Symbol“ verwendet haben. Das Z stelle das Symbol der russischen Kriegsführung dar. Der Buchstabe steht für die Parole „Za Pobedu“ (Auf den Sieg).

„Des Weiteren stehen die Beschuldigten im Verdacht, Bargeld und militärische Sachgüter gesammelt und zugunsten der russischen Streitkräfte in die von Russland völkerrechtswidrig besetzten Gebiete der Ukraine gebracht zu haben“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn der Rundschau. Diese Gegenstände seien zu diesem Zweck bereits ins Ausland gebracht worden, hieß es weiter von der Anklagebehörde.

In dieser Woche wird vor Gericht verhandelt

Elena K. sollte sich in dieser Woche vor dem Kölner Amtsgericht wegen russischer Kriegspropaganda verantworten. Laut Staatsanwaltschaft ist sie angeklagt, bei dem russischen Autokorso am 8. Mai 2022 in Köln den russischen Angriffskrieg gebilligt haben. In einem Interview soll sie gesagt haben: „Russland ist kein Aggressor“ oder „Russland hilft zurzeit, Krieg in der Ukraine zu beenden“. Damit habe sie ein Verbrechen gebilligt. Das Führen eines Angriffskrieges ist laut Völkerstrafgesetzbuch ein Verbrechen, teilte die Behörde weiter mit. Dieser Prozess ist aus „dienstlichen Gründen“ eines Kammermitglieds zunächst einmal vertagt worden. Der neue Termin ist der 6. Juni 2023.