Circa 3000 Fans kamen zum Konzert der Band „Thirty Seconds to Mars“ in Köln - den Charakter einer Werbeveranstaltung wurde es nicht los.
Digital X in Köln„Thirty Seconds to Mars“ setzt die Meute im Mediapark in Gang

Sänger Jared Leto ist für seine exzentrischen Outfits bekannt.
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Im goldenen, bodenlangen Umhang stürmt Jared Leto die Bühne - eine Abwechslung in der pinklastigen Farbpalette der Digital X. Neben ihm leuchtet hell das Telekom-Logo, als er lautstark die Fans seiner Band „Thirty Seconds to Mars“ begrüßt - es ist das einzige Europa-Konzert der US-Musiker. Rund 3000 Leute stehen am Mittwochabend vor der „Inspiration Stage“ im Mediapark. Die Telekom macht's möglich und sorgte dafür, dass das auch niemand vergisst. Statt einer Vorband gab's Werbespots des Unternehmens auf die Ohren.
Ich glaube, ich ziehe gleich los und lasse mir ein Magenta-Tattoo stechen.
„Ich glaube, ich ziehe gleich los und lasse mir ein Magenta-Tattoo stechen“, ruft Leto, bevor sein Bruder und Drummer Shannon Leto zum nächsten Song ansetzt. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass Leto sich bei der Telekom dafür bedankt, seine Band auf die Bühne geholt zu haben. „Street Gigs“ heißt das exklusive Konzertformat des Unternehmens, das auch im Rahmen der diesjährigen Digital X stattfindet - Karten gab es nur über das Treueprogramm des Telekommunikationsgiganten zu gewinnen. Ganz im digitalen Geist der Veranstaltung konnten Fans das Konzert jedoch auch kostenlos streamen. „Macht mal Lärm für die Telekom“, schallt es aus den Boxen.
Band präsentierte erstmalsihr neues Album
Ein bisschen Eigenwerbung macht die Band dann doch noch: Diesen Monat erschien ihr aktuelles und poplastiges Album. Einige der neuen Songs feierten Bühnenpremiere im Mediapark. Ihre 75-minütige Show bot aber vor allem das, was die Mehrheit hören will: die größten Hits der Band, wie „The Kill“, „Up in the Air“ oder „Walk on Water“. Die Alternative-Rock-Band feierte nach ihrer Gründung Anfang der Neunziger als vierköpfige Gruppe Erfolge. Leto, mittlerweile 51 Jahre alt, steht heute nur noch mit seinem Bruder auf der Bühne.
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Das halbe Publikum meldet sich, als der Sänger fragt, wer zum ersten Mal bei einem Konzert von „Thirty Seconds to Mars“ ist. „Warum hat das so lange gedauert?“, ruft er lachend. „Dafür brauchte es wohl erst diese kostenlosen Tickets!“ Tatsächlich sieht die Einstellung einiger eher nach „Einem geschenkten Gaul...“ aus, als nach Konzerthighlight. Die Stimmung kocht hauptsächlich in den kreischenden Reihen direkt vor der Bühne.
Immer wieder macht Leto den Animateur, um das Publikum in Bewegung zu halten - und die harte Arbeit zahlt sich aus: Bald springt die Menge ausgelassen zum Takt. Wie gut es sich anfühlt, (dank der Telekom) wieder in Deutschland zu sein, betont der Sänger viele und ausgedehnte Male. Eine Zugabe gibt es trotzdem nicht. Vielleicht auch, weil kaum jemand im Publikum danach verlangt.