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13-Jährige missbraucht?Anklage gegen 16-Jährigen nach Vorfall im Kölner Agrippabad

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Das  Agrippabad in Köln

Das Agrippabad in Köln

Im Fall des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens in Köln wird ein 16-Jähriger angeklagt, während das Verfahren gegen die übrigen Sieben eingestellt wird.

Der Fall hatte bundesweit für Aufregung gesorgt: Im Kölner Agrippabad soll ein 13 Jahre altes Mädchen von einer Gruppe Jugendlicher bedrängt und sexuell missbraucht worden sein. Im September 2023 teilte die Polizei den Fall mit. Es folgten umfangreiche Ermittlungen und Vernehmungen. Nun wurde bekannt: Die Kölner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 16-Jährigen erhoben. Dies bestätigte auch eine Sprecherin des Kölner Amtsgerichtes. Der Vorwurf: sexuelle Belästigung und sexuelle Nötigung. Weil der Angeklagte ein Jugendlicher ist, machte das Amtsgericht keine weiteren Angaben zu den genauen Vorwürfen.

„Gegen die restlichen sieben Beschuldigten hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren eingestellt, weil sich der für eine Anklageerhebung erforderliche hinreichende Tatverdacht nach Auswertung sämtlicher Beweise nicht begründen ließ“, teilte Oberstaatsanwalt UIrich Bremer auf Anfrage der Rundschau mit. Einen Termin für die Verhandlung gibt es laut Amtsgericht noch nicht. Rückblick: Zunächst acht junge Männer sollen eine 13-Jährige in dem Bad in der Innenstadt bedrängt und im Außenbecken sexuell missbraucht haben.

Agrippabad: Mädchen bat Bademeister um Hilfe

Dem Mädchen gelang es, sich zu befreien und den Bademeister zu informieren, wie die Kölner Polizei damals mitteilte. Nach dessen Notruf stellten Polizisten die Tatverdächtigen am Ausgang des Schwimmbads und ermittelten einen Zeugen, der den Vorfall beobachtet hatte. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die jungen Männer im Alter von 16 bis 26 Jahren das Mädchen am Sonntag, den 17. September, im Außenbecken des Agrippabads umringt, bedrängt und hochgeworfen haben.

Der Präsident der Deutschen Schwimmmeister meldete sich nach dem Vorfall zu Wort und sorgte sich um die Sicherheit in den Bädern. „Ich war erschüttert, als ich von dem Vorfall im Agrippabad gehört habe“, sagte Peter Harzheim der Rundschau. „Schwimmbäder sind Orte des Zusammenkommens und des Wohlfühlens – und das soll auch so bleiben. Alle sind willkommen, müssen sich aber an die Regeln und Gepflogenheiten halten“, betont Harzheim weiter.

Am Donnerstag wird es im Agrippabad eine Präventionskampagne in Zusammenhang mit dem Vorfall in dem Gebäude geben. Vorgestellt wird die Kampagne unter anderen von der Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen „Zartbitter“ und der Kölner Polizei.