Das Riesenrad und die Achterbahn „Wilde Maus“ mussten geräumt werden.
StromausfallWie auf der Deutzer Kirmes plötzlich die Lichter ausgingen
Die Deutzer Kirmes ist Licht und Energie. Normalerweise. Doch am Feiertag Allerheiligen gingen gegen 18.10 Uhr alle Lichter aus, alle Fahrgeschäfte standen still und wurden heruntergebremst. Der Kirmesbetrieb blieb im Schatten. „Es war ganz plötzlich sehr ruhig“, sagt ein Besucher. Aber es habe keine Panik gegeben.
Aufgrund des Feiertages durfte der Betrieb erst gegen 18 Uhr starten. „Aber es war schon sehr voll, es waren einige tausend Leute da“, sagt Pressesprecher Hugo Winkels. Fest saßen Besucher unter anderem im Riesenrad, in der Achterbahn „Wilde Maus“ und auf dem 40 Meter hohen Propeller „Extrem“. In der Achterbahn seien zwei Wagen unterwegs gewesen, sagt Winkels. Grundsätzlich haben alle Fahrgeschäfte eine Notbremsfunktion, erklärt der Sprecher der Schausteller. Bei einem Stromausfall werden die einzelnen Wagen also abgebremst. Bei der „Wilden Maus“ habe die Bremse dann aber mit Druckluft gelöst werden müssen. Obwohl sich ein Wagen oben auf der Bahn befunden habe, sei dies ruhig vonstatten gegangen. Das Riesenrad habe von Hand bewegt werden können. Dort waren einige Gondeln besetzt gewesen. Winkels: „Es ist niemand verletzt worden, allen Passagieren geht es gut.“ Einer Frau sei lediglich etwas kalt gewesen.
Polizei und Ordnungsamt waren mit zahlreichen Kräften im Einsatz. Security-Personal riegelte das Gelände ab, es blieb aber zunächst sehr gut gefüllt. Die Essensbuden waren teilweise noch im Betrieb. Mancher Schausteller versuchte, mit der Taschenlampe des Handys Licht ins Dunkle zu bringen. „Der Tag ist heute wohl gelaufen“, sagte der Betreiber eines Wagens und schaute frustriert in den Abendhimmel. Keine Schlange beim Dosenwerfen, keine beim Popcorn.
Die Ursache für den Stromausfall blieb zunächst unklar. Betroffen war offenbar nur das Kirmesgelände, nicht die Anwohnenden in Deutz. Die Rheinenergie arbeitete an der Wiederherstellung. Um kurz vor 20 Uhr flackerten die Lichter das erste Mal kurz wieder auf, Musik ertönte, kurz danach ging alles wieder aus. Wir können leider noch nichts Näheres sagen, erklärte Winkels. In diesem Jahr wird die Kirmes vom Leverkusener Unternehmer Wilfried Hoffmann veranstaltet. Zuvor hatte es Streit um die Stromversorgung gegeben. Sie war maßgeblich von der Gemeinschaft Kölner Schausteller finanziert worden. Ein Gericht hatte jedoch festgestellt, dass die Stromversorgung der Stadt Köln gehört. Winkels sagte: „Wir haben die Stromversorgung der Schausteller übernommen“. Es habe nie Probleme gegeben.
Gegen 20 Uhr gingen dann wieder alle Lichter an, der Betrieb nahm noch einmal Fahrt auf. Doch da war das Kirmesgelände schon fast geleert. Viele schlenderten ruhig über die Deutzer Brücke Richtung Altstadt. Regulär geöffnet hätte die Kirmes am Freitag mit den Fahrgeschäften bis 21 Uhr, die Buden bis 21.30 Uhr. „Das wird heute nichts mehr“, sagte Winkels. Am späteren Abend teilte mit, es funktioniere alles wieder. „Einer Öffnung am Samstag um 12 Uhr steht nichts im Wege.“ Winkels hofft auf einen ganz normalen Betrieb, dann darf der Rummel am Abend sogar eine halbe Stunde länger andauern. Am Sonntag soll die neuntägige Herbstkirmes mit einem Feuerwerk enden.