AboAbonnieren

Schüsse in Köln-DeutzPolizisten feuerten mehrfach auf Frau – neue Details

Lesezeit 2 Minuten
312.05.2024
Köln, NRW
Eine weibliche Person bedroht Polizeibeamten mit Messer und wird durch Schusswaffengebrauch gestoppt und verletzt.

Der Einsatzort

Nach dem dramatischen Vorfall mit einer angeschossenen Frau am Freitagnachmittag in Deutz sind neue Details bekannt geworden

Neue Details nach dem Vorfall in Köln-Deutz: Wie die Rundschau erfuhr, haben mehrere Polizisten Schüsse auf die Frau an der Ecke Neuhöfferstraße/Siegesstraße abgegeben. Wie weiter zu erfahren war, fielen drei Schüsse. Eine Kugel traf die Angreiferin im Oberschenkelbereich. Zuvor waren die Beamten mit einem Küchenmesser massiv bedroht worden.

Vor den Schüssen kam es in einem Friseursalon auf der Neuhöfferstraße zu einer Auseinandersetzung der Frau mit dem Besitzer des Geschäftes. Die Frau schrie und randalierte in dem Barber-Shop. Daraufhin griff der Chef zu einem Besenstiel und drängte die Frau so aus dem Lokal. „Auf der Straße lief sie anschließend brüllend umher“, sagte ein Polizist am Freitag. Die alarmierten Beamten wurden dann ebenfalls bedroht. Die Polizei drohte mehrfach die Schussabgabe an, doch die Frau legte das Messer nicht weg und es kam zum Einsatz der Schusswaffe.

Die Frau erlitt dabei eine schwere Verletzung und musste in einer Klinik operiert werden. Ihre Verletzung war nicht lebensbedrohlich. Eine Ermittlungskommission des Polizeipräsidiums Bonn hat mittlerweile die weiteren Ermittlungen übernommen auch zur Klärung des Schusswaffeneinsatzes der Beamten. Darüber hinaus wird geprüft, ob die Beschuldigte unter dem Einfluss von Alkohol, Betäubungsmitteln oder Medikamenten stand und in welcher psychischen Verfassung sie sich befand.

Schüsse in Köln-Deutz: Haftbefehl erlassen

Am Montag teilte die Staatsanwaltschaft mit: „Das Kölner Amtsgericht hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen, unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts der Bedrohung eines Besuchers eines Friseursalons mit einem Messer und wegen eines tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte, die wegen des vorangegangenen Vorfalls zum Tatort gerufen worden waren“. Die Frau sei weiter nicht identifiziert. Ein zentraler Punkt bei den weiteren Ermittlungen wird laut Staatsanwaltschaft   die Untersuchung der Beschuldigten auf ihren psychischen Zustand zum Zeitpunkt der Taten sein. „In dem Verfahren werden zudem auch die Umstände zum Einsatz der Schusswaffe zu klären sein“, betonte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter.   Wie die Polizei mitteilte, werden die Beamten intern betreut.

Wie Ermittler herausfanden, war die Frau am Donnerstag in Kalk von Zeugen als „hilflose Person“ gemeldet worden. Sanitäter und ein Notarzt wurden alarmiert. Der Notarzt leitete keine Untersuchungen für eine Einweisung der Frau in eine geschlossene Abteilung einer Klinik ein, war aus Polizeikreisen zu erfahren. Aufgefallen ist die Frau ebenfalls in Dellbrück bei einer Körperverletzung und beim Diebstahl von Alkohol an der Deutzer Freiheit.