Eine junge Frau ist am frühen Freitagnachmittag in Deutz von der Polizei niedergeschossen worden. Zuvor soll die nach Zeugenangeben psychisch labil wirkende Person mit einem Küchenmesser Passanten bedroht haben. Auch Polizisten seien bedroht worden. Um die Frau außer Gefecht zu setzen und die Gefahr zu bannen, sei zunächst ein Elektro-Taser eingesetzt worden. Als dieser nicht die erhoffte Wirkung erzielte, habe ein Beamter zur Schusswaffe gegriffen.

Zunächst soll die zwischen 20 und 30 Jahre alte Frau, die sich offenbar regelmäßig im Stadtviertel aufhält, in der Neuhöfferstraße auf und ab gelaufen sein. Dann habe sie mit ihrem Messer, das über eine 20 Zentimeter lange Klinge verfügen soll, einen Mann bedroht und wirre Sätze von sich gegeben. Eine herbeigerufene Streifenwagenbesatzung konnte die Frau offenbar nicht zum Niederlegen des Messers überreden. Die Frau wurde durch die Schussabgabe verletzt und wird derzeit in einer Klinik behandelt.

Der Polizeieinsatz und das vorherige Geschehen war laut Polizei von mehreren Zeugen beobachtet worden, die nun vernommen werden sollen.

Die Polizei geht nicht von einem terroristischen Hintergrund aus. Es gebe auch keinen Hinweis auf einen Bezug zu einer Tat in Mannheim, wo ein Mann am Freitag mehrere Menschen verletzt hatte und ein politisches Motiv für möglich gehalten wird. Aus Neutralitätsgründen werde eine Ermittlungskommission der Polizei Bonn den Vorfall untersuchen. Es soll auch geprüft werden, ob die Frau bei der Tat unter Drogen stand. Woher die Angeschossene das Küchenmesser hatte, wird nun von den Ermittlern untersucht.