Klimademo „Fridays for Future“Mehrere tausend Teilnehmer beteiligen sich in Köln
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Köln – Am Protest der Klimaschutzbewegung Fridays For Future in Köln haben deutlich mehr Menschen teilgenommen als erwartet. 4400 Menschen beteiligten sich am Freitag nach Polizeiangaben, die Veranstalter sprachen von 7500. 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren angemeldet.
Tausende stehen für mehr Klimagerechtigkeit auf
Für die Menschen, anstatt für den Profit: Unter diesem Motto gingen die Klimaschützer in Köln auf die Straße. Dazu aufgerufen hatte die Organisation „Fridays for Future“. „Was wollen wir?“, rief Sprecher Amadeo Kaus (24) bei der Auftaktkundgebung auf dem Heumarkt ins Mikrofon. „Klimagerechtigkeit!“, antwortete die Menge. Menschen unterschiedlichen Alters, darunter auffällig viele jenseits der Schulpflicht, hatten sich versammelt.
Aktivistin Mia Germer (19), erklärte den Demonstrierenden: „Länder im globalen Süden sollen Reparationszahlungen bekommen, weil sie am meisten leiden, aber am wenigsten an der Verursachung des Klimawandels beteiligt sind.“ Das zeige zuletzt die Flutkatastrophe in Pakistan. „Fridays for Future“ fordert für die Ausgleichszahlungen und weitere Projekte 100 Milliarden Euro. Zusätzliche Forderung: Das 9-Euro-Ticket solle weiterlaufen und der schnellere Ausbau von erneuerbaren Energien finanziert werden soll.
„Die Wurzel des Übels, die Menschen in soziale Nöte treibt, ist die fossile Abhängigkeit“, sagte Kaus und kritisierte damit unter anderem die Gasumlage. Der Mediziner und Moderator Eckart von Hirschhausen nahm ebenfalls als Redner teil.
Er ist Mitbegründer der Initiative „Scientists for Future“, bei der Wissenschaftler die Forderungen der Klimaproteste mit Studien unterstützen. „Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts“, sagte von Hirschhausen. Da helfe es auch nicht, zu verdrängen, denn „Physik gilt auch für die weiter, die es in der Schule abgewählt haben “, mahnt er.
„Es ist fünf nach Zwölf“, findet Annette Bruland (68) von den „Grannys for Future“. „Es soll endlich Politik für die Natur und für uns gemacht werden. Nicht für den Profit von wenigen“, erklärt sie. Die Demonstrantinnen Jana Schneider (28) und Eileen Pauels halten ein Plakat mit der Aufschrift „Kölle im Rhing?“ dabei. „Weil wir Auswirkungen des Klimawandels überall merken“, erklären sie.
Immer wieder wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Krisen auf der ganzen Welt zusammenhängen. Durch die Demonstration kam es zu Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt. Nicht nur in Köln, sondern in über 270 weiteren Städten gingen Menschen für den Klimaschutz auf die Straße.