Humboldt-Gremberg – Wer früher durch die Unterführung an der Stadtbahn-Haltestelle Trimbornstraße ging, dem stiegen schon mal üble Gerüche in die Nase. Offensichtlich nutzten vor allem männliche Passanten des Nachts die dunklen Ecken, um sich zu erleichtern. Seit 2019 betreibt die Verwaltung daher ein Urinal gegenüber dem Aufgang zum Bahnsteig, an der Ecke Trimbornstraße/Dillenburger Straße. Doch das soll schon bald verschwinden.
Denn den Politikern hatte die Urinal-Lösung, die aufgrund mangelnden Platzes für eine vollständige City-WC Anlage (CWC) als stadtweites Pilotprojekt an den Start gegangen war, nie so recht gefallen. „Das Urinal steht praktisch mitten auf einem Verkehrsknotenpunkt“, kritisierte die CDU-Fraktion in der Kalker Bezirksvertretung bereits zwei Monate nach der Aufstellung im November 2019.
Sichtschutz sei unzureichend
Da habe es nichts zu suchen, es sei geradezu „platzbestimmend“, auch sei der Sichtschutz dort unzureichend. Die Christdemokraten beantragten eine Versetzung möglichst auf die andere Seite der Straße, unter die Brücke der Bahntrasse, und erhielten dafür die einmütige Unterstützung der übrigen Bezirksvertreter.
Kürzlich teilte das Amt für Tunnel, Brücken und Stadtbahnbau mit, dass ihr die Deutsche Bahn AG Ende vergangenen Jahres eine entsprechende Fläche in der Grünfläche unterhalb der Brücke angeboten habe. Die Verwaltung gab allerdings zu bedenken, „dass das Urinal sehr gut angenommen wird. Auch die Geruchsbelästigungen im Bereich der Unterführung sind deutlich zurückgegangen.“
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Dennoch hatte sie in die jüngste Sitzung fünf alternative Lösungsvorschläge mit unterschiedlichen Toilettenkonzepten - teils am jetzigen Standort – eingebracht. Die Bezirksvertreter votierten aber einstimmig dafür, das Urinal zu entfernen und unterhalb der Brücke eine vollständige CWC-Anlage für alle Geschäfte zu bauen. Statt der jährlichen Betriebskosten in Höhe von 25.000 Euro für das Urinal werden künftig 110.000 Euro anfallen.