- Die Schauspielerin Picco von Groote ist am Samstagabend in dem Film „Nie zu spät“ in der ARD zu sehen.
- Ben Reddig hat mit der Kölnerin gesprochen.
Sie sind in Köln geboren. Haben Sie in Köln Ihre ersten Schritte als Schauspielerin gemacht?
Ich habe meine ersten Schritte in Bonn als Praktikantin gemacht. Danach habe ich in Stuttgart an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst studiert, ehe ich nach Hannover ans Theater gegangen bin. Es hat mich dann sehr gefreut, als ich 2016 wegen der Arbeit meines Mannes zurück nach Köln gekommen bin.
Wie sind Sie zum Beruf der Schauspielerin gekommen und wie war es für Sie sich in der deutschen Filmlandschaft zurechtzufinden?
Zur Person
Picco von Groote hat 2015 mit „Starfighter – Sie wollten den Himmel erobern“ ihren Durchbruch in der deutschen Filmlandschaft geschafft. Im ARD-Fernsehfilm „Nie zu spät“, der am Samstag, 26. Februar, 20.15 Uhr Premiere feiert, spielt sie, die selbstbewusste Frau Susanne, die ihren Mann durch einen drastischen Schritt zu einem besseren Vater machen will.
Meine Mutter hat mich zur Schauspielerei gebracht und mir auch gezeigt, dass Schauspielen ein Beruf sein kann. Ich habe dann Praktika am Theater gemacht und Schauspiel studiert. Ich wollte gerne frei arbeiten, so habe ich angefangen Filme zu drehen.
Sie haben lange am Theater gespielt. Wie verbunden fühlen Sie sich der Theaterszene noch und wie sehen Sie die Situation des Theaters während Corona?
Ich habe immer noch Kollegen und gute Freunde, die am Theater arbeiten. Die Situation der Theater ist hart und Ersatzformate, wie digitale Aufführungen können den Reiz vor Publikum zu spielen natürlich nicht ersetzen. Dass teilweise nur vor einem Viertel der Zuschauer gespielt werden darf ist ebenfalls bitter und ich hoffe, dass sich das bald ändert.
Ihre Rolle in „Nie zu spät“ soll eine emanzipierte Frau darstellen. Ist es ihnen wichtig sich in einer Beziehung zu emanzipieren und wie wird das in dem Film dargestellt?
Für mich ist es normal, dass man als Frau seinen Beruf ausüben kann. Ich weiß, dass das durch die gute Vorarbeit von Feministinnen möglich ist. Aber man sollte auch irgendwann aufhören, das als feministisch anzusehen und es als normal betrachten. Der Film zeigt da auch nur eine Perspektive, wie ein Zusammenleben von Mann und Frau heute aussehen kann.
Ihre Figur trifft in dem Film eine drastische Entscheidung um ihren Mann zum Umdenken zu bewegen: Sie verlässt Ihn und ihr gemeinsames Kind und stellt ihren Mann vor ein Ultimatum. Wie sehen Sie dieses Verhalten?
Für Susanne finde ich, ist das ein konsequenter Schritt und er zeigt auch, dass sie an ihren Mann Paul glaubt, ansonsten würde sie ihn ja ganz verlassen. Sie würde ja auch ihren Sohn nicht in Gefahr bringen und bereitet ihn auch darauf vor, dass sie geht. Ich finde es in Ordnung, dass sie ihren Mann auf die Probe stellt und ihm dabei hilft seinen Kindern ein besserer Vater zu sein, als es sein eigener war.
Wie war es für Sie mit einem so erfahrenen Schauspieler wie Heino Ferch zusammenzuarbeiten?
Mit Heino Ferch zusammenzuarbeiten war ganz wunderbar. Er hat immer klar kommuniziert und war sehr bodenständig. Ich war sehr beeindruckt von ihm und habe viel gelernt.
Wie war es in den schwierigen Corona Zeiten einen Film zu drehen?
Corona hat den Dreh natürlich erschwert. Wir haben alle jeden Tag einen Schnelltest gemacht und einmal die Woche auch einen PCR-Test. Wir hatten ein Luftmessgerät da, das gepiept hat, wenn die Luftqualität zu schlecht war. Wir konnten auch nicht am Kölner Flughafen drehen, wie es ursprünglich geplant war, sondern mussten eine Szene, die im Tower spielt, an einem nachgebauten Set spielen. Das war schade, weil ich gerne mal so einen Tower von innen gesehen hätte.