Stadt stellt Musterentwürfe für Unternehmens-Immobilien im kleinen und mittleren Segment zur Verfügung.
Gewerbeneubauten in KölnSo will die Stadt kleinen und mittleren Unternehmen helfen

Die Maximalvariante würde die CO2-Emissionen um 70 Prozent reduzieren.
Copyright: Schönheit und Partner
Gesetzt den Fall, ein Unternehmen findet in Köln eine Fläche zur Erweiterung oder Neuansiedelung. Klein bis mittelgroß, mit Produktions- oder Lagerkapazitäten und nicht zuletzt möglichst ressourcenschonend und energieeffizient. Der erste Gang wäre zu einem oder mehreren Architekten, die wiederum ihre Entwürfe mit den Vorgaben der Stadt unter einen Hut bringen müssen.
Um Zeit und Kosten für die Ideenentwicklung zu sparen, hat das Planungsbüro Schönheit + Partner nun im Auftrag von Kölnbusiness zwei Musterentwürfe erstellt, die einmal die Minimalanforderungen der Stadt erfüllen und am anderen Ende der Fahnenstange das zeigen, was theoretisch möglich wäre beides möglichst kostengünstig. Erstellt wurde das Gelände eines produzierenden Betriebs, der neben einem Büro- und Verwaltungstrakt auch eine Produktions- und Lagerfläche auf rund 2500 Quadratmetern Fläche benötigt.

Die abgespeckte Variante. Hier sind nur die Vorgaben der Stadt enthalten.
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„Unser Ziel war es, eine praktische Orientierungshilfe zu schaffen, die zeigt, wie ökologische und wirtschaftliche Anforderungen optimal verbunden werden können“, erklärt Leon Heese vom Unternehmensservice der städtischen Wirtschaftsförderung. Die Maximalvariante glänzt unter anderem mit Holzfassade, Retentionsdach, Photovoltaik, Dachlichtbändern, Geothermie, E-Ladestationen und Versickerungsmöglichkeiten. Die abgespeckte Version beinhaltet eine Iso-Paneel-Fassade, extensive Dachbegrünung, Stahlbautragwerk und eine Wärmepumpe. Beide auf einer Grundfläche von rund 1500 Quadratmetern.
Produktions-, Lager- und Verwaltungsbereiche werden so angeordnet, dass kurze Wege und eine effiziente Logistik gewährleistet sind. Die Kosten werden bei der Maximalvariante mit etwa 3,8 Millionen Euro netto beziffert, sie würde auf 130 Tonnen CO₂-Emissionen im Betrieb über 50 Jahre kommen. Die minimalistische Ausstattung kommt den Berechnungen von Schönheit + Partner zufolge auf eine Investitionssumme von 2,9 Millionen Euro, dafür wurden 425 Tonnen CO₂-Emissionen im Betrieb über 50 Jahre errechnet.
Kosten zwischen 2,9 und 3,8 Millionen Euro
„Als Beratungs- und Planungsbüro wollen wir nicht nur Inspiration bieten, sondern auch eine konkrete Entscheidungsgrundlage für Bauprojekte in Köln schaffen“, erklärt Martin Schönheit vom Planungsbüro: „Klimaschutz und Rentabilität müssen kein Widerspruch sein.“ Bis zu 70 Prozent der CO₂-Emissionen könnten bei der Maximalvariante eingespart und die Betriebskosten so um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Zahlen, die bei Kölnbusiness gerne gehört werden: „Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein zentraler Treiber für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft. Flexible Flächenkonzepte, energieeffiziente Gebäude und innovative Nutzungsmodelle sind entscheidend, um den Wandel aktiv mitzugestalten, erklärt Geschäftsführer Manfred Janssen. Die Entwürfe werden interessierten Unternehmen auf Anfrage kostenfrei zur Verfügung gestellt.