An diesem Wochenende sind auffällig viele Menschen auf der Jahnwiese in pink unterwegs. Von pinken Glitzer-Shirts, über gleichfarbige Schuhe, oder Sonnenbrillen, bis hin zu Ohrringen, Stirnbändern oder Gürteln. Sogar manch eine Haarpracht, selbst das Make-up ist in pink zu sehen.

Die Form von Multicolor scheint an diesem CSD-Wochenende wohl pink zu sein. Der Grund dafür ist Weltstar und Popsängerin Pink, welche mit ihrer „Summer Carnival 2023“-Tournee halt in Köln macht und am Samstag, sowie mit einer Zusatzshow am Sonntag, im Rheinenergie-Stadion auftritt.

Ihr zu Ehren sind ein Großteil der Fans in dieser Farbe gekleidet und das in allen Nuancen und Formen. Bereits gegen 15 Uhr trudeln viele der insgesamt 42.000 Zuschauer und Zuschauerinnen ein, um als erste um 16:30 Uhr eingelassen zu werden. Diesen besonderen Abend haben viele von ihnen herbeigesehnt und das egal, ob klein oder groß, Mann, Frau oder divers, Kölner oder von weiter her.

Jenny (38) ist mit ihrer Tochter Fabienne (14) aus Mönchengladbach angereist. Sie hat sich schon länger auf das Konzert gefreut und drei Tage vorher auf Ebay noch eine Karte für ihre Tochter ergattert. „Wir haben gefiebert, ob wir eine Karte für sie bekommen und sind jetzt froh zusammen hier zu sein.“ Sie bezeichnet sich selbst als größeren Pink-Fan als ihr Tochter. „Seit dem ersten Lied bin ich von Pink begeistert. Sie sagt, was sie denkt und ist eine echte Powerfrau.“

Und diese Power wollen viele live sehen. Sowohl vor Ort als auch auf Verkaufsplattformen ist das Konzert ausverkauft. Karten werden online zwischen 180 und 300 Euro pro Ticket gehandelt. Die „Frau aus dem Volk“ live zu sehen, ist teuer. Für Mike (34) ist Pink den Preis aber wert. Er ist mit seinem Mann Stefan (33) und Freundin Marie (45) aus Kiel angereist. Sie haben sogar noch mehr für eine Karte ausgegeben.

„Wir haben die Loge gebucht und jeweils 500 Euro pro Ticket bezahlt“, erzählt er wenig bekümmert. „Pink ist es wert. Sie ist mega, man muss sie mal live gesehen haben“, erzählt er und CSD sei ja auch noch. „So können wir alle zusammen die queere Vielfalt feiern und hoffen heute auf einen bunten Karneval-Sommer!“ Seine Annahme ist nicht untertreiben, denn die Sängerin ist für ihre bunten Konzerte mit vielen Showeinlagen und akrobatischen Nummern bekannt.

Bettina ist mit ihrer Zwillingsschwester Sabrina und ihren Freundinnen Tanja und Steffi vor Ort. Gemeinschaftlich sind sie im Pink-Look angezogen, samt Fan-Shirts und aufwändigem Glitzer-Make-up. „Die T-Shirts haben wir aber selbst gedruckt“, erzählt sie. „Der Merch war uns zu teuer, mit 50 Euro pro T-Shirt.“ Sie ist das dritte Mal auf einem Pink-Konzert.

Das zweite Mal davon in Köln und das aus einem Grund: „Nicht nur die Show ist toll, auch ihre Stimme ist in live eins zu eins so wie im Radio. Man wird nicht enttäuscht.“ Für Katrin (39) und ihrer guten Freundin Nadine (37) aus dem Saarland geht es am Sonntag wieder heim. Aber zuerst freuen sie sich darauf, Pink live zu erleben. „Ich höre Pink seit 20 Jahren und bin mit ihr groß geworden“, so Katrin.

„Irgendwann habe ich gesagt, wenn sie nach Deutschland kommt, muss ich dahin, egal, was die Karte kostet. Sie ist eine starke Frau und hat trotz negativer Kindheit dennoch etwas aus sich gemacht.“ Und das hat Pink offensichtlich. Nach dem Warten vorm Einlass und drei Vorbands ist es für die Fans um 20:30 Uhr endlich soweit und die schillernde Show beginnt. So klein Pink auf der riesenhaften Bühne zwischen überdimensionales Bühnenbild aus Glitzerpalmen, Eistüte, Disco-Ball und LED-Flamingos wirkt, vermag sie es, ihre Zuschauer in jedem Sinne zu bewegen.

Die Arme des ekstatischen Publikums tanzen in der Luft. Während alles singt, wogt und lacht, tanzen hunderte pinke Luftballons über die Menge. Die aufwändige Show aus Choreografie, Gesang und Akrobatik gipfelt darin, dass Pink an einem Seil befestigt durch das Stadion und über die Köpfe des Publikums fliegt, zum Abschied winkt und Konfettiregen, Feuerwerk und tosenden Applaus entfesselt.