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Deutscher FernsehpreisDiese TV-Stars liefen über den roten Teppich in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Michael Bully Herbig und Ralf Schmitz

Michael Bully Herbig und Ralf Schmitz

Glanz und Glamour in Köln: Die MMC-Studios in Ossendorf luden heute zur Verleihung des Deutschen Fernsehpreises.

Inmitten des Industriegebiets in Ossendorf tut sich für einen Abend eine Welt voller Glamour auf. Dort, wo es sonst oft nur Ikea-Fans hinzieht, trafen sich am Donnerstagabend die Stars und Sternchen der deutschen TV-Szene zur Verleihung des 24. Deutschen Fernsehpreises. Die MMC-Studios sind seit langem angestammter Platz der Preisverleihung. Einen kleinen, aber feinen Unterschied gibt es jedoch am roten Teppich der Verleihung: Die Liste der Partner des Deutschen Fernsehpreises ist um drei Streaming-Dienste gewachsen. Zusammenschluss statt Konkurrenz also. Während die Stars sich von einem lautstarken Pulk ablichten lassen, sind auf der Leinwand im Hintergrund seit diesem Jahr auch die Namen Disney+, Netflix und Prime Video zu lesen. Gastgeber der diesjährigen Verleihung ist Sat.1.

Moderator Daniel Boschmann

Moderator Daniel Boschmann

Dragqueens Olivia Jones und Catherine Leclerc

Dragqueens Olivia Jones und Catherine Leclerc

Model Anna Ermakova

Model Anna Ermakova

Der erste auf rotem Teppich ist mit Abstand der Moderator Daniel Boschmann. Er nutzt die Gelegenheit für eine Umfrage: Als Laudator in der Kategorie „Beste Comedy/Late Night“ interessiert ihn der Favorit der Stars: „LOL“, RTL Samstag Nacht, oder TV Total? Während die anderen Nominierten auf dem roten Teppich noch bis zur Verleihung zittern mussten, stand ein Preisträger schon fest. Das Allround-Talent Michael Bully Herbig erhält in diesem Jahr den Ehrenpreis der Stifter. „Ich bin ein großer Fan von Bully. Er kriegt den Preis zurecht“, findet Boschmann.

In einem grün-glitzerndem Kleid stellte sich Moderatorin Jeannine Michaelsen den Medien-Masse. Sie freut sich sehr darüber, dass die Streaming-Dienste immer mehr im TV mitmischen. „Das hilft dem Innovationsgeist, und den kann das deutsche Fernsehen gut gebrauchen“, erklärt sie schmunzelnd. Kollegin Laura Wontorra, die sich für ein nicht weniger glamouröses Glitzer-Outfit entschieden hat, stimmt zu: „Je mehr Inhalte, desto besser.“

Ich finde es toll, dass man mittlerweile auch Unterhaltung mit Haltung machen kann.
Olivia Jones

Niemand auf den roten Teppich schafft es jedoch, der Drag-Queen Olivia Jones die Show zu stehlen. Die Hamburger Kiezikone freue sich neben der Nominierung für ihre Doku-Serie „Sterben für Anfänger“ unter anderem sehr auf Tom und Bill Kaulitz, die stilbewusst im schwarzen Partnerlook über den Teppich liefen.

Moderatorin Laura Wontorra und Jorge Gonzalez

Moderatorin Laura Wontorra und Jorge Gonzalez

Jana Ina und Giovanni Zarrella

Jana Ina und Giovanni Zarrella

Das deutsche Fernsehen sei laut Jones auf dem richtigen Weg, was Diversität betrifft. „Ich finde es toll, dass man mittlerweile auch Unterhaltung mit Haltung machen kann“, erklärt sie. Sie freue sich über die vielen Drag-Queen-Formate wie „Viva la Diva“ auf RTL. „Das war nicht immer so. Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen ich noch ausgegrenzt wurde und von Gästelisten geflogen bin.“


Die „Nacht der Kreativen“ in der Flora

Wer hinter der Kamera arbeitet, ist an erfolgreichen Produktionen genauso beteiligt wie die, die im Rampenlicht stehen. Das gleiche Maß an Aufmerksamkeit bekommen sie jedoch nicht. Um auch die Kreativen im Hintergrund zu würdigen, vergab der Deutsche Fernsehpreis schon am Mittwoch erste Auszeichnungen im Rahmen der „Nacht der Kreativen“ in der Kölner Flora - jedoch ohne Fernsehübertragung. Der Preis wurde von Steven Gätjen moderiert und in elf Kategorien wie „Beste Regie“, „Bestes Buch“ oder „Beste Kamera“, vergeben. Auch die Streaming Dienste räumten ab: Vier Preise gingen an Produktionen, an denen Netflix, Prime Video und Co. beteiligt waren. Mark Achterberg erhielt für „Die Giovanni Zarrella Show“ und „Let's Dance“ den Preis für die beste Regie im Unterhaltungsbereich. 30 Prozent der Preise für Kreative gingen an Frauen.