Beim prallgefüllten Fest am Sonntag denkt der Gemeinderat über die Zukunft von St. Rochus und St. Dreikönigen nach.
Bewährte BindungBickendorf feiert Pfarrfest und Offene Tür der Musikschule
„Mutti, ich will zu den Trommelpiraten“, quengelt ein Knirps, seine Schwester zieht es zu den „Tastonauten“. Beim Tag der offenen Tür in der Rochus-Musikschule am Sonntag (23. Juni) war der „Schnupperstundenplan“ prall gefüllt, auch „Bläser-Bande“, „Gitarren-Gang“ oder „Saxonett“ luden zum Kennenlernen der Instrumente ein. Vor allem Kinder im Grundschulalter, die mit ihren Eltern gekommen waren, zeigten großes Interesse.
Den Gleichaltrigen ihr Können zu zeigen, half den verschiedenen Nachwuchs-Ensembles auch, ihre Nervosität ein wenig zu überspielen. Denn gleich nach dem Open-Air-Gottesdienst ging es auf die andere Seite der in diesem Abschnitt eigens gesperrten Rochusstraße. Dort fand vor dem Pfarrzentrum Bios Inn ein großes Konzert im Rahmen des diesjährigen Pfarrfests statt, das ausschließlich von Kräften der Musikschule bestritten wurde.
Köln-Bickendorf: Offene Tür und Pfarrfest eine bewährte Kombination
Auch das große Blasorchester der Schule unter dem künstlerischen Leiter Nobert Krämer war dabei, in dem generationenübergreifend 13- bis 65-Jährige zusammen musizieren. Bei optimalen äußeren Bedingungen tummelten sich viele junge und etwas ältere Bickendorfer und ihre Gäste an den Speise- und Getränkeständen, beim Basteln, Schminken oder Pfeil- und Bogenschießen.
Es bewähre sich halt, das Pfarrfest mit dem Tag der offenen Tür zu verbinden, sagte Regionalkantor Wilfried Kaets, einer der Initiatoren der Musikschule: „Unsere Schüler kommen ja nicht nur aus dem Veedel, sondern aus dem ganzen Kölner Nordwesten.“ 2016 hatte die Musikschule die ehemaligen Kita-Räume neben St. Rochus übernommen, heute werden dort rund 800 Schüler von etwa 65 Lehrkräften unterrichtet. „Und die Wartelisten sind lang“, sagte Kaets.
Zukunftsüberlegungen zu St. Rochus und St. Dreikönigen
„Die Zeichen stehen auf Anbau“, meint auch die organisatorische Geschäftsführerin Ariane Skupsch, „zumindest einige Verwaltungsräume brauchen wir zusätzlich.“ Schon weil immer neue Projekte aufgelegt werden, nun etwa der vom Land geförderte „Spiel mit“-Kurs, bei dem Grundschulkinder gezielt das Musizieren in der Gruppe erlernen: „Die verschiedenen Instrumentalgruppen lernen dabei in sich geschlossen Stücke, die später zusammen als eine große Komposition aufgeführt werden“, so Kupsch.
An Räumen für die Aufführungen wird es wohl nicht mangeln. Denn die Rochuskirche ist seit Jahren als Ort gehobener kultureller Veranstaltungen bekannt, und das könnte in Zukunft sogar noch ausgebaut werden.
Angesichts der fortschreitenden Zusammenlegung katholischer Gemeinden denkt man in Bickendorf über die Zukunft von St. Rochus und St. Dreikönigen nach: „Wir müssen eine Vision entwickeln, wie wir eine der Kirchen in einen Ort verwandeln, in dem Menschen auch unabhängig von Gottesdiensten zusammenkommen“, sagte Monika Collett vom Pfarrgemeinderat.
Schließung der Kirche für einige Monate
Ein neues Konzept für die Inneneinrichtung von St. Rochus ist schon einmal im Gespräch. Die Kirche wird seit 2019 immer mal wieder für einige Monate geschlossen, um die Statik des Turms zu verbessern oder die elektrischen Anlagen zu erneuern.
Seither finden die Gottesdienste häufig im Saal des Bios Inn statt, dort haben sich die Besucher an die Stühle gewöhnt: „Die kann man auch im Kreis aufstellen und sich ansehen“, erzählte Pastoralreferentin Doris Dung-Lachmann, die zusammen mit einigen Ehrenamtlern an einem Stand über die möglichen Änderungen informierte. „Einige der alten Bänke herauszunehmen wäre auch sinnvoll im Sinne der Barrierefreiheit.“