E-ScooterAbgestellt – Stadt will bis Oktober keine weiteren Maßnahmen ergreifen
- Mitten auf dem Bürgersteig, vor Einfahrten oder achtlos ins Gebüsch geworfen: Abgestellte E-Scooter sind ein Ärgernis für viele.
- Berlin will dagegen ankommen und führt Verbotszonen für das Abstellen der Roller ein.
- Köln will das nicht – und weist sogar das Ordnungsamt nicht mehr an, die Roller wegzustellen.
Köln – Berlin zieht die Daumenschrauben an: Künftig sollen in der Hauptstadt keine E-Scooter mehr auf den Bürgersteigen abgestellt werden dürfen. Zum Parken der elektronischen Tretroller will die Berliner Verwaltung extra dafür ausgewiesene Stellplätze einrichten. Autoparkplätze sollen zu diesem Zweck weichen. Der Grund fürs Durchgreifen: Wie in Köln so werden die E-Scooter auch in Berlin häufig rücksichtslos abgestellt, versperren Gehwege und Einfahrten. Dennoch will sich in der Domstadt die Verwaltung kein Beispiel an der Hauptstadt nehmen.
Ganz im Gegenteil: Wie ein Stadtsprecher auf Nachfrage der Rundschau sagt, haben die zurzeit allseits stark kritisierten Gefährte bis Oktober in Köln Schonfrist.
„Wir greifen nur ein, wenn es dringend geboten ist“
„Parkplätze für E-Scooter, das ist bei uns noch kein Thema“, sagt der Stadtsprecher. Zwar hat es wegen der tagtäglichen Zwischen- und Unfälle mit den Flitzern schon Gespräche zwischen Stadt, Polizei und Verleihern gegeben.
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Doch laut des Sprechers sei erst einmal vereinbart worden, dass die Stadt bis Ende September, Anfang Oktober keine Restriktionen in Betracht zieht. „In der Vergangenheit haben unsere Ordnungskräfte die Roller schon mal auf Seite gestellt, wenn sie ungünstig standen. Aber auch das lassen wir jetzt. Wir greifen nur noch ein, wenn es dringend geboten ist.“
Aufstellverbotszonen bereits mit Anbietern vereinbart
Narrenfreiheit für E-Scooter in der Karnevalshochburg? Nicht ganz. Neben den Parkplätze führt Berlin nun Aufstellverbotszonen ein. Am Brandenburger Tor und am Holocaust-Denkmal dürfen die Anbieter die Fahrzeuge nicht mehr aufstellen. Auch Dresden führt solche Bereiche ein. Köln ist da schon weit voraus. Gleich zur Einführung der Leihroller hat die Verwaltung Aufstellverbotszonen mit den Anbietern vereinbart. Große Teile der Altstadt müssen beispielsweise frei bleiben.
Auch dürfen die Leihfirmen nicht davon ausgehen, dass nicht doch noch weitere Auflagen folgen. „Wenn die Frist im Oktober abläuft, werden wir eine Evaluierung durchführen“, sagt der Stadtsprecher. Die Probleme der vergangenen sechs Monate kommen auf den Tisch. Und das dürfte eine beachtliche Menge sein. Kaum ein Tag vergeht zurzeit, an dem die Polizei nicht von einem Unfall mit den E-Tretrollern berichtet (siehe Kasten).