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Im Stil des QuartiersDas „Moxy“ wird das erste Hotel im Kölner Schanzenviertel

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Ungewöhnlich ist die Farbgestaltung der Klinkerfassade.

Köln – Das hat dem Schanzenviertel gerade noch gefehlt: ein Hotel, das auf die Bedürfnisse sowohl von Geschäftsleuten als auch Besucher der Kulturstätten zugeschnitten ist. Ein Jahr nach dem Moxy am Flughafen Köln/Bonn eröffnet der weltweite Marriott-Konzern jetzt das zweite Hotel dieser Marke in der Domstadt.

„Im Mülheimer Norden tut sich wenigstens etwas – im Gegensatz zum Süden“, bemerkte Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs bei der Vorbesichtigung erleichtert, weil die Quartiersentwicklung im Vergleich zur Industriebrache an der Deutz-Mülheimer Straße sichtbar voranschreitet.

Klinkerriemen-Fassade mit Grünstich

Schon von weitem ist die hell- bis dunkelgrün changierende glasierte Klinkerriemen-Fassade mit dem magentafarbenen Moxy-Schriftzug ein Blickfang. Das vorgezogene Dach über dem Eingang erinnert an die geschwungenen Bauformen der 50er-Jahre, aber modern und funktional vom Büro Caspar Architekten interpretiert.

Arne Hilbert von Art-Invest, Erik Florvaag von Ghotel, Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs, Simon Weber von Art-Invest, Projektleiter Frank Rollin (v.l.).

Im gleichen Retro-Stil präsentiert sich die Ausstattung im Inneren: „Wir nehmen die Geschichte des Standorts ins Haus“, erklärt Simon Weber vom Unternehmen Art-Invest Real Estate, das zusammen mit der Osmab Holding in die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Mülheim investiert.

Herzstück der Lobby ist die Bar

Aus alten Schienennetzplänen und Signalen wurde Wanddekoration, Kabeltrommeln dienen als Lounge-Tischchen, im rostrot angestrichenen Güterwaggon verbergen sich die Toiletten. Zusätzlichen Stauraum für Gepäck bieten Bahnhofsschließfächer. Die Gestaltungsideen sind Erik Florvaag und seinem Team vom Betreiber GHotel Group zu verdanken.

Herzstück der Lobby ist die Bar, um die sich verschiedene Bereiche gruppieren. Der lange Holztisch vorne an Fensterfront ist für Gäste gedacht, die gerne mit anderen ins Gespräch kommen wollen. Wer Ruhe braucht, um geschäftliche Angelegenheiten zu erledigen, findet mehrere Plätze mit Laptop-Anschluss sowie abgeschirmte Besprechungsecken. Für die Regeneration steht ein Fitnessraum bereit. „Der Standard ist an allen Moxy-Standort gleich, aber die Themen sind verschieden“, sagt Florvaag.

Einrichtung an Zielrichtung angepasst

Die Ausstattung der 222 Zimmer, Standard mit Doppelbett oder zwei Betten und das einer Suite ähnelnde Familienzimmer, beschränkt sich bewusst kostensparend auf notwendige Möblierung. Schränke fehlen, da die Betreiber kalkulieren, dass das Mülheimer Moxy besonders für Kurztrips mit ein bis drei Übernachtungen attraktiv ist, also Veranstaltungs- und Messebesucher sowie Geschäftsreisende. Nicht gespart wurde dagegen an moderner technischer Ausstattung mit kostenlosem Wlan, Steckdosen fürs Aufladen und Verbinden von Geräten sowie 55-Zoll-TV-Geräten.

Direkt neben dem Moxy, das die Adresse Am Kabellager 15 hat, schreitet der Bau der neuen Renault-Deutschland-Zentrale voran. Ebenfalls nebenan am Schanzenviertel-Platz ist bereits ein Bürogebäude in Betrieb, in dem 2500 Beschäftigte täglich ein- und ausgehen. Weitere Firmen-Sitze und ein vielfältiges gastronomisches Angebot kommen in den nächsten Jahren dazu.

Einige Zimmer im Moxy haben Ausblick auf den mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbaren Dom. Köln-Motive sind in der Lobby und in den Zimmern überall zu finden. In der Moxy-Lobby sind jederzeit auch Besucherinnen und Besucher der Kulturstätten im Schanzenviertel, und sei es nur auf einen Absacker, willkommen.