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Corona-PandemieNur jede zweite Pflegekraft in Kölner Heimen will Impfung

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In den Oberarm wird die Corona-Impfung verabreicht, vorher kann man sich per Video informieren oder ärztlich beraten lassen.

Köln/Düsseldorf – Die Impfbereitschaft unter den rund 10.500 Pflegerinnen und Pflegern in den Kölner Seniorenheimen liegt laut Aussage des Gesundheitsamtes aktuell bei lediglich 50 Prozent. „Wir hören immer wieder, dass Teile des Personals in den Heimen äußern, dass sie abwarten und nicht die Versuchskaninchen der Nation sein wollen“, so Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamts Köln. Ein Effekt dieser mangelnden Bereitschaft sei jedoch, dass man mit der ersten Gruppe (Seniorenheim-Bewohner und -Mitarbeiter) der vom Bund und den Ländern ausgegebenen Impf-Reihenfolge schon Ende Januar statt wie geplant im Februar fertig sei.

NRW-Impfstrategie

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat den Ablauf der Impfungen in NRW gegen Kritik verteidigt. Bis Ende der Woche sei die Hälfte der zur Verfügung stehenden Impfdosen verbraucht. Die zweite Hälfte werde für die nötige zweite Impfung der Betroffenen vorgehalten. Geimpft worden seien fast ausschließlich Menschen in Pflegeeinrichtungen.

Der Kölner Gesundheitsamtschef Nießen plädiert für ein flexibleres Konzept bei der Verimpfung der vorhandenen Dosen. In Köln habe man schon rund 220 Rettungssanitäter und Intensivmediziner geimpft, weil Impfungen in den Heimen verweigert wurden. „Die Dosen waren bereits aufbereitet, so dass wir sie schnell anderweitig verwendet haben“, so Nießen.

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In NRW sollen nach Laumanns Angabe ab Februar die Impfzentren in Betrieb genommen werden, um auch den außerhalb von Heimen lebenden über 80-Jährigen eine Impfung anzubieten. Die Betroffenen bekämen in den nächsten Tagen einen entsprechenden Brief. Zudem werde man in der Zeit vom 18. bis zum 24. Januar allen 90 000 Krankenhausbeschäftigten, die engen Kontakt zu Corona-Patienten hätten, ein Impfangebot machen. Auch Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste sollen berücksichtigt werden.

Schulen und Kitas

Laumann äußerte sich nicht konkret dazu, wie es nach dem 10. Januar an Kitas und Schulen weitergehen soll. Einen Tag vor der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin am heutigen Dienstag wolle er dazu keine Ratschläge erteilen, sagte er. Für Öffnungen sei „nicht sehr viel Spielraum“. Wichtig sei eine möglichst einheitliche Regelung in Deutschland. Die Kultusminister hatten zuvor beschlossen, die Schulen länger als bislang geplant zu schließen. Sollte es die Situation in einzelnen Ländern erlauben, sei die Wiederaufnahme des Schulbetriebs in Stufen möglich. In den Kitas nutzten nach Angaben des NRW-Familienministeriums Mitte Dezember nur noch rund 30 Prozent der Kinder in NRW ein Betreuungsangebot. (dhi/dpa)