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Große Aktion in KölnLehrer an Grundschulen geben iPads aus Protest zurück

Lesezeit 3 Minuten
schüler ipads

Schüler am iPad (Symbolbild).

Köln – Lehrkräfte machen sich stark für eine bessere digitale Ausstattung der Kölner Schulen – gleichzeitig läuft jedoch aus Protest eine großflächige Rückgabeaktion von Dienst-iPads an Grundschulen, an der sich über 1000 Pädagogen beteiligen werden, kündigt die GEW Köln an. „Viele weitere schrecken lediglich aus Sorge vor dienstrechtlichen Konsequenzen davor zurück“, erklärt Eva-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin der GEW Köln, die die Protestaktion unterstützt. Der Grund der Rückgabeaktion an die Stadt Köln: „Die katastrophale digitale Arbeitssituation“ mit den Geräten, „die die Bedürfnisse des Arbeitsalltags sowie des Gesundheitsschutzes ignoriert“, so Zimmermann.

Klapprige Reisetastatur und keine passende Software

Die Rückmeldungen von Lehrkräften seien „erschreckend“, berichtet die Gewerkschaft von Beschwerden von Pädagogen, die anonym bleiben möchten. Die kritisierten Endgeräte seien „nur mit einer klapprigen Reisetastatur im Kleinformat ausgestattet“, es fehle jegliche Office-Software, um die Formulare der Stadt Köln zu bearbeiten und diejenige, die in Aussicht gestellt sei, entspreche nicht den Empfehlungen des Datenschutzbeauftragten der Stadt. Außerdem seien die Möglichkeiten zur Nutzung des von der Stadt zur Verfügung gestellten Videokonferenztools eingeschränkt. Etliche Lehrkräfte und Schulleitungen könnten sich nicht erklären, wieso Geräte ausgewählt wurden, „mit denen das vom Land gestellte Lernmanagementsystem Logineo im Editiermodus nur sehr begrenzt nutzbar ist“.

Arbeiten ist mit dieser Ausstattung nicht möglich

Hinzu kommt Kritik aus Grundschulen, dass die Arbeit am kleinen Zehn-Zoll-Bildschirm stattfinden muss und bei seitenlangen Gutachten, Zeugnissen, Noten- und Klassenlisten sehr beschwerlich sei. „Der Bildschirm ist so klein und auf Dauer anstrengend für die Augen“, so eine frustrierte Lehrkraft. „Die PCs und Laptops in den Klassen dürfen wir nicht nutzen, da sie nur für den Unterricht freigegeben sind.“

Es sei ein großer Unterschied, ob die kleinen Tablets zur multimedialen Nutzung im Unterricht oder als vollwertige Dienstgeräte dienen. Die Geräte seien vor der Ausgabe durch den Schulträger als Hilfe für den digitalen Unterricht angekündigt worden. „Hätten wir gewusst, dass eine Annahme der Geräte auch bedeutet, dass damit später alles erledigt werden muss, hätten viele von uns das Gerät niemals angenommen“, heißt es.

Stadt wurde mehrfach informiert

Die Stadt wurde laut Eva-Maria Zimmermann mehrfach auf die Nöte hingewiesen. Nach über einem Jahr habe der Schulträger gegenüber der GEW eingeräumt, dass die mobilen kleinen Geräte „keinen vollwertigen Arbeitsplatzclient unter den ... Gesichtspunkten und Regelungen des Gesundheitsschutzes“ darstellen würden und dass sie „nicht als Ersatz bzw. vollwertiges und alleiniges Dienstgerät zur Erledigung aller Dienstgeschäfte“ gedacht sein.

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Die Stadt sagt im Statement gegenüber der Rundschau: Die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern sei – vor allem durch die Pandemie – in kürzester Zeit um ein Vielfaches digitaler geworden. Um die Pädagoginnen und Pädagogen bei der Umsetzung der neuen Anforderungen an ihren Beruf bestmöglich zu unterstützen, habe die Stadtverwaltung für rund 11.000 Lehrkräfte an Kölner Schulen digitale Endgeräte beschafft und ihnen zur Verfügung gestellt. Die Ausstattung mit den digitalen Geräten richtete sich nach der Förderrichtlinie des Landes, „beachtet werden mussten hierbei die inhaltlichen, finanziellen und zeitlichen Anforderungen der damals aktuellen Richtlinie. Die Rückgabe einiger Geräte wurde laut Stadt „zwar durch Lehrkräfte an Grundschulen angekündigt, ist bisher jedoch noch nicht erfolgt.“