Brühl – Seit rund anderthalb Jahren gilt das Schicksal des größten Einzelhandelsgebäudes Brühls als besiegelt. Der wuchtige, nahezu fensterlose Bau am Steinweg hatte seit seiner Errichtung in den 1970er-Jahren eine Niederlassung des Kaufhofs beherbergt. Kurz nach der Entscheidung des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, die Brühler Filiale zu schließen, war dann klar, dass auch das architektonisch aus der Zeit gefallene Haus keine Zukunft mehr hat.
Das Modehaus Sinn wird dort noch bis Sommer Damen- und Herren-Bekleidung verkaufen, anschließend will mit dem Unternehmen Aachener ein neuer Betreiber die rund 5700 Quadratmeter große Verkaufsfläche nutzen. Doch das wird ein kurzes Gastspiel werden. Denn bereits im kommenden Jahr soll der weiße Klotz abgerissen werden.
Kaufhof in Brühl: Diese Möglichkeiten gibt es für den Neubau
Über die Planungen für den Nachfolgebau ist bislang wenig Konkretes bekannt. Klar ist, dass eine ausschließliche Nutzung für den Einzelhandel nicht mehr in Frage kommt. Der künftige Gebäudekomplex soll lediglich im Erdgeschoss Platz für ein oder mehrere Geschäfte bieten. Dem Vernehmen nach will Aachener dort einziehen.
In den Etagen darüber sollen Wohnungen, Büros und Praxen Platz finden. „Bevor das Projekt realisiert werden kann, muss ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden. Dieses wird derzeit gemeinsam mit Vertretern des Eigentümers und den von ihm beauftragten Planungsbüros vorbereitet“, teilte die Verwaltung auf Anfrage dieser Zeitung mit. Voraussichtlich würden im nächsten Stadtentwicklungsausschuss am Donnerstag, 7. April, Varianten präsentiert, die Perspektiven aufzeigen, heißt es.
Infoveranstaltung vor den Sommerferien
Noch vor den Sommerferien solle es dann in die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gehen. Dabei werde es ein Beteiligungsformat für Bürgerinnen und Bürger geben, „das der Erörterung von Anregungen und Bedenken mit den Planern und der Verwaltung Raum gibt“. Bisher sei an eine Veranstaltung im Onlineformat gedacht worden. Abhängig von der pandemischen Situation werde aber eine Präsenzveranstaltung präferiert.
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Für Diskussionen dürfte insbesondere die künftige Nutzung des kleinen Platzes an der Rückfront des einstigen Kaufhofs sorgen. Die „Bleiche“ befindet sich im städtischen Besitz und könnte im Zuge der Umgestaltung ebenfalls überbaut werden.
Das rot-grüne Ratsbündnis hatte im Zuge seiner Kooperationsvereinbarung zu diesem Thema einen intensiven Austausch mit den Bürgern angekündigt. Einige Vertreter aus der Politik hatten sich bereits offen für Veränderungen gezeigt, da mit dem bislang kaum genutzten Franziskanerhof und dem künftig attraktiver gestalteten Janshof andere Plätze intensiver genutzt werden könnten.