AboAbonnieren

Elfter im Elften in KölnUniwiese wird wegen Glassplittern teils erneuert

Lesezeit 3 Minuten
Bilanzspaziergang mit Andreas Hupke und Markus Vogt - Zülpicher Straße

Bilanzspaziergang mit Andreas Hupke und Markus Vogt - Zülpicher Straße

Feier mit weitreichenden Folgen: Die Uniwiese am Zülpicher Viertel in Köln leidet immer noch unter den Folgen des Sessionsauftakts. Nun sollen drastische Maßnahmen ergriffen werden.

Die Nachwehen des Elften im Elften bekamen die Mitarbeiter der AWB kräftig zu spüren. Seit Tagen versuchen sie, die stark verunreinigte Uniwiese zu reinigen und müssen dafür richtig arbeiten. „Die Kollegen müssen die Scherben oft per Hand aus dem Boden ziehen. Mit einer Kehrmaschine können wir nicht über den Rasen fahren. Das bringt nichts“, sagte ein AWB-Sprecher. Doch die ganze Mühe bringt keinen durchschlagenden Erfolg. Die Grünfläche wird einfach nicht mehr richtig sauber.

Bilanzspaziergang mit Andreas Hupke und Markus Vogt - Zülpicher Straße

Bilanzspaziergang mit Andreas Hupke und Markus Vogt - Zülpicher Straße

Aktuelle Stunde im Umweltausschuss

Dies berichteten Mitarbeiter der AWB nun der Politik. In der Aktuellen Stunde im Umweltausschuss erklärten die Vertreter am Donnerstag, dass auch fast zwei Wochen danach noch sehr viele Glassplitter auf dem Rasen im Landschaftsschutzgebiet verteilt seien. Trotz intensiver Reinigungen über mehrere Tage hätte die Wiese nicht komplett von Scherben befreit werden können. Dies bestätigten auch Eindrücke vor Ort am Freitag. Während der Aktuellen Stunde hieß es von Seiten der AWB, um die Fläche grundlegend zu reinigen, müssten etwa zehn Zentimeter Erdreich abgetragen werden. Ein Sprecher der AWB sagte am Freitag diese Aussage der Kollegen im Umweltausschuss sei ein Scherz gewesen.

Boden muss geharkt, Gras nachgesät werden

Doch die Stadt Köln hält dies offenbar nicht für einen Scherz. Eine Sprecherin sagte der Rundschau: „Flächen, die nicht gereinigt werden können, weil der Abfall (Glas und anderer Abfall) in den Boden eingedrungen oder getreten wurde, werden 10 Zentimeter tief aufgeraut und abgeharkt, um den Abfall zu entfernen“. Danach werde eingesät. Anschließend werde die Fläche abgesperrt, um das Anwachsen des Rasens zu ermöglichen.

Zeitplan für Wiederherstellung noch unklar

Weiter hieß es: „Aktuell wird der Aufwand der Wiederherstellungsmaßnahmen zusammen gestellt, danach werden die Maßnahmen in Angriff genommen.“ Die Stadt werde die Reinigungsleistung der AWB überprüfen und gegebenenfalls Nachbesserung einfordern, ergänzte die Sprecherin. Einen genauen Zeitplan für die Wiederherstellungsmaßnahme gibt es noch nicht.

15 Tonnen Müll auf Grünflächen

Insgesamt hat die AWB nach dem Elften im Elften 100 Tonnen Müll in Köln aufgesammelt, davon alleine 15 Tonnen in Grünanlagen, teilte das Unternehmen mit. „Müll gehört nicht auf eine Grünfläche“, betonte der Sprecher der AWB im Gespräch mit der Rundschau weiter. Er sei erschrocken darüber gewesen, in welch großen Mengen dort Unrat lag.

Robert Schallehn, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, ist der Meinung, dass es unmöglich sei, das Glas restlos wegzubekommen. „Ökologisch ist Glas im Boden keine Katastrophe, weil es zu Sand abgebaut wird“, sagt Schallehn. Er nimmt aber auch die Gefahr von Scherben für Hundepfoten ernst. „Grundsätzlich kommt es nicht infrage, dass die Uniwiese zugemüllt wird“, sagt Schallehn.

Grüne: Feiernde auf versiegelte Flächen

Die Grünen wollen stattdessen, dass versiegelte Flächen als Ausweichflächen für Feiernde genutzt werden. „Solche Flächen sind wesentlich leichter zu reinigen.“ Der umweltpolitische Sprecher plädiert dafür, die Ringe zu sperren. Ein entsprechender Antrag werde laut Schallehn von den Grünen vorbereitet. „Auch vor dem 11.11. ist auf den Uniwiesen viel zu Bruch gegangen, denn dort wird viel gefeiert“, sagt er. Grundsätzlich hat die Stadt eine Verkehrssicherungspflicht.