Gummersbach – Mit der „Gummersbacher Erklärung für Demokratie und Zusammenhalt“ reagieren Menschen aus dem gesamten Kreis mit Sorge darauf, dass bei den Gummersbacher Montagsdemos eine „langsam wachsende Bewegung“ von Menschen unterwegs ist, die gegen eine Impfpflicht in bestimmten Berufen ist. „Man kann natürlich gegen die Impfung sein, aber eine viel größere Mehrheit sieht das anders“, sagt Svenja Fischer, die zum Kreis der Mitinitiatoren gehört. Weitere Mitstreitende sind Eva Bartz, Prof. Dr. Thomas Bartz-Beielstein, Katja Därr, Dr. Anja Maria Dohrmann, Siegfried Frank, Jürgen Gogos, Bettina Hühn sowie Prof. Dr. Christian Kohls. Über 200 Oberbergerinnen und Oberberger haben die Erklärung bereits unterzeichnet. Darunter als Erstunterzeichner das Klinikum Oberberg, die Helios Klinik Wipperfürth, die Katholischen Kliniken Engelskirchen und die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik
Hochschuldekan Prof. Dr. Christian Kohls sagt: „Demokratie und Wissenschaftlichkeit gehören zum Selbstverständnis einer Hochschule. Insofern kann man es nicht akzeptieren, wenn Fakten und demokratische Entscheidungen mit Füßen getreten werden.“
Chefärzte und Hochschulprofessoren unterzeichnen
Zum Kreis der Unterzeichnenden gehören ferner mehrere Chefärzte des Klinikums Oberberg. So auch der Chefarzt der Neurologie, Prof. Dr. Franz Blaes. „Ich unterstütze die Gummersbacher Erklärung, weil ich als Arzt und immunologisch arbeitender Wissenschaftler die Impfung gegen das Corona-Virus für das sinnvollste Instrument zur Eindämmung der Pandemie und somit zur Vermeidung unnötig vieler Erkrankter und unnötiger Todesfälle halte“, sagt er. Und weil die Freiheit des Einzelnen dort ende, wo das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit des Nächsten beginne.
Der Initiative angeschlossen haben sich zudem mehrere Bürgermeister im Oberbergischen Kreis. Mit dabei sind bis dato Stefan Meisenberg (Marienheide), Dr. Gero Karthaus (Engelskirchen), Rüdiger Gennies (Reichshof), Dietmar Persian (Hückeswagen) und Frank Helmenstein (Gummersbach). Im Kern geht es den Initiatoren um Solidarität beim Impfen: „Wir rufen daher alle Gummersbacherinnen und Gummersbacher, Oberbergerinnen und Oberberger erneut auf: Werden wir durch Impfung Teil einer beispiellosen weltweiten Solidaraktion! Wir sind auf dem Weg zu einer überwältigenden Mehrheit, die sich aus purer Vernunft für die Impfung entscheidet. Dann braucht es keine Impfpflicht. Sie haben es in der Hand“, heißt es in der Erklärung.
Und es gibt auch ein klares Statement zu den Menschen in den medizinischen Berufen, die sich nicht impfen lassen wollen: „Die wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im medizinischen Sektor, die sich gegen einen Impfung wenden, gefährden die Menschen, die sich ihnen anvertrauen“, heißt es dort .
Entstanden ist die Bewegung im privaten Raum. Man wolle Sprachrohr sein und denen, die sich solidarisch erklären wollten, über die Internetplattform Change.org die Teilnahme an einer Online-Petition ermöglichen, die seit heute live ist, sagt Fischer.