CDU-Politiker Gregor GollandBis zu 120.000 Euro im Jahr für Halbtagsjob bei RWE
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Rhein-Erft-Kreis – Der Brühler CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland hat jetzt den Umfang seiner Einnahmen im Jahr 2015 offengelegt. Demnach erhält er für seine Nebentätigkeit bei der RWE BBS GmbH eine Vergütung der Stufe 9, also 90.000 bis 120.000 Euro im Jahr. Für seinen Sitz im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Köln hat er zudem im Zeitraum von Januar 2015 bis Juni 2016 25.565 Euro bekommen. Als Abgeordneter erhält Golland Diäten in Höhe von 128.712 Euro. 25.368 Euro davon werden für die Altersvorsorge einbehalten.
Damit gehört der Brühler nach einer Liste des Portals abgeordnetenwatch.de zu den Spitzennebenverdienern im NRW-Landtag. Ähnlich hohe Einkünfte hat neben den SPD-Politikern Norbert Römer und Martin Börschel sowie dem FDP-Abgeordneten Christian Lindner auch der Erftstädter Ralph Bombis (FDP). Er legte bereits im August seine Einkünfte offen und gab an, als Geschäftsführer für mehrere Senioreneinrichtungen insgesamt bis zu 150.000 Euro neben dem Abgeordnetensalär zu verdienen.
Gregor Golland: „Ich arbeite einfach mehr als der Normalverdiener“
Wie schafft man es neben einem wichtigen politischen Mandat, das eine Menge Arbeit und öffentliche Präsenz verlangt, noch so anspruchsvolle Nebentätigkeiten auszufüllen? „Ich arbeite einfach mehr als der Normalverdiener“, sagt Golland.
„Ich mache beide Jobs gut, sonst hätte ich sie nicht. Ich muss hart arbeiten, das tue ich, ich muss gut organisiert und effektiv sein, das bin ich. Ich verdiene das Geld!“, ist Golland überzeugt. Er sei der Abgeordnete mit den meisten Anfragen im Landtag. Seine Nebentätigkeit bei RWE habe mit dem Mandat nichts zu tun. „Mein Schwerpunkt ist die Innere Sicherheit, wo soll ich da Lobbyarbeit für RWE machen?“
Und für Leute, die das Erfolgsgeheimnis für die Bewältigung mehrerer Jobs erfahren wollen, hat er noch einen Tipp: „Mit einer 40-Stunden-Woche schafft man das nicht. Wenn Sie aber 60, 70 Stunden pro Woche arbeiten, kriegen Sie das auch hin.“
RWE Power möchte sich nicht äußern
RWE Power teilte auf die Bitte nach einer Stellungnahme über die Pressestelle mit: „Zu Arbeitsverträgen von Mitarbeitern äußern wir uns gegenüber der Presse nicht.“
Die SPD-Landtagsabgeordnete Brigitte Dmoch-Schweren gibt ihre Nebeneinkünfte als Geschäftsführerin des Wohlfahrtsverbandes „Der Paritätische“ mit der Gesetzeskategorie 6 (bis 40.000 Euro) an. Guido van den Berg legt Entschädigungen für einen stellvertretenden Sitz im KSK-Verwaltungsrat in der Zeit von November 2015 bis Juni 2016 mit 3668,80 Euro an. Die Abgeordneten Dagmar Andres (SPD) und Rita Klöpper (CDU) haben nach eigenen Angaben keinerlei Nebeneinkünfte.