Ob die Täter nach der Sprengung der KSK-Filiale in Kuchenheim Beute gemacht haben, ist unklar. Nicht detonierter Sprengstoff wurde gesprengt.
Nagelbretter auf StraßeTäter fliehen nach Automatensprengung in Kuchenheim mit Roller
Wieder ein Trümmerfeld, wieder ein gesprengter Geldautomat. Diesmal schlugen die Täter in der Nacht zum Mittwoch in Kuchenheim zu. Dort betreibt die Kreissparkasse Euskirchen an der Kuchenheimer Straße ihre Filiale. Nach Angaben der Euskirchener Polizei ereignete sich die Sprengung gegen 3.15 Uhr. Gleich mehrere Zeugen hatten um diese Uhrzeit einen lauten Knall gehört.
Ersten Erkenntnissen zufolge sollen die Maskierten mit einem Motorroller in Richtung Willi-Graf-Straße geflüchtet sein. Unklar ist, ob sie das Fahrzeug gewechselt haben.
Kuchenheim: Detonation beschädigt Schaufenster und geparkte Autos
Die Detonation war so heftig, dass nicht nur die Filiale der Kreissparkasse stark beschädigt wurde. Glassplitter verteilten sich über die gesamte Kreuzung. Auch die Fensterscheiben der umliegenden Häuser und Geschäfte wurden teilweise zerstört. An einigen Autos, die an der Willi-Graf-Straße abgestellt worden waren, entstand ebenfalls erheblicher Sachschaden.
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Auch am Vormittag war der Bereich rund um das Gebäude, in dem auch eine Arztpraxis untergebracht ist, von Scherben übersät. Die Experten der Kriminalpolizei hatten bereits in den Morgenstunden ihre Ermittlungen aufgenommen, abgeschlossen waren sie aber erst gegen 10 Uhr.
Zu diesem Zeitpunkt wurden von einer Kriminalbeamtin die letzten Beweisfotos gemacht. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt konnten die Mitarbeiter der Kreissparkasse unter Begleitung der Polizei auch zum ersten Mal in den völlig demolierten Vorraum der Bank.
Unmittelbar nach der gewaltigen Detonation alarmierte die Rettungsleitstelle die Euskirchener Feuerwehr. Die Feuerwehr evakuierte sicherheitshalber die Bewohner des betroffenen Hauses wegen der starken Beschädigungen. „Nach derzeitigem Stand sind keine Menschen verletzt worden“, so ein Sprecher der Kölner Polizei.
Sprengstoff in schwarzer Tasche unschädlich gemacht
Auch das Technische Hilfswerk war im Einsatz. Die Mitarbeiter sicherten unter der Leitung von Burkhardt Aehlich nicht nur den Tatort und leuchteten diesen aus. Ein Experte des THW prüfte zudem, ob die Statik des Gebäudes durch die gewaltige Detonation in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Der Tatort war lange abgesperrt. Der Fokus der Experten der Kriminalpolizei lag schnell auf einer schwarzen Sporttasche, die mutmaßlich mit Zündern versehen war. Die Täter hatten sie offenkundig an der Filiale zurückgelassen. Und tatsächlich. Nach Angaben der Kölner Polizei, die die Ermittlungen federführend übernommen hat, befand sich in der Sporttasche ein nicht detonierter Sprengsatz.
Er wurde laut Polizei von Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) gesichert und im näheren Umfeld kontrolliert gesprengt. Nach Informationen dieser Zeitung wurde der Sprengstoff in einer Kiesgrube unschädlich gemacht.
Wie ein Polizeibeamter an der Einsatzstelle berichtete, hatten die mutmaßlichen Täter auf ihrer Flucht Nagelbretter auf die Straße gelegt, um eine mögliche Verfolgung zu erschweren.
Nach wie vor ist unklar, ob Beute gemacht worden ist. Am Tatort waren keinerlei Geldscheine auf den Straßen oder dem Gebäude zu sehen. Weder die Kreissparkasse Euskirchen noch die Kölner Polizei äußert sich aktuell dazu. Auch zur Höhe des Schadens macht Marius Linden, Pressesprecher der Kreissparkasse, keine Angaben. Er verwies lediglich auf die Pressemitteilung der Kölner Polizei.
Über der Einsatzstelle kreiste mehrere Stunden ein Polizeihubschrauber. Die Beamten waren zudem mit einem Streifenwagen an der Anschlussstelle Frauenberg vor Ort. Die Kuchenheimer Straße war im Bereich der Willi-Graf-Straße komplett gesperrt.
Zeugen, die Hinweise zum Tatgeschehen oder den Gesuchten geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 02 21/ 22 90 oder per E-Mail zu melden.
Erst Mitte November hatten unbekannte Täter den Geldautomaten der Volksbank in Bad Münstereifel-Hardtbrücke gesprengt. Die Explosion war so stark, dass die Filiale stark beschädigt worden war. „Wir werden die Geschäftsstelle auf jeden Fall wieder aufbauen“, sagte Hans-Jürgen Lembicz, Vorstandssprecher der Volksbank. Sie sei von großer Bedeutung, versorge sie doch unter anderem zahlreiche Menschen in den zwölf Ortschaften, die zur Mutscheid gehören. (tom)