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WandertagVon Marmagen zum „Grünen Platz“

Lesezeit 3 Minuten

Idyllisch gelegen ist die Hallenthaler Mühle. (Bild: Jessen)

Viele Wanderfreunde schätzen die Eifel in den Herbstmonaten, wenn sich das Laub der Wälder bereits verfärbt hat, andererseits die Mittagsstunden aber noch so warm und sonnig sein können, als ob der Winter noch Ewigkeiten entfernt wäre. Einen solchen Tag sollte man sich aussuchen, um in den Bachtälern und auf den Höhen rund um Marmagen in der Gemeinde Nettersheim die Natur zu genießen.

Wir starten am zentralen Parkplatz „Eiffelplatz“ in Marmagen, benannt nach Alexandre Gustave Eiffel, dem Konstrukteur des Pariser Eiffelturms, dessen Vorfahren Ende des 17. Jahrhunderts aus Marmagen nach Frankreich ausgewandert waren und ihren Familiennamen Bönickhausen gegen den ihrer Herkunftsregion eintauschten.

Wasserleitung bis nach Köln

In der Nähe der Eifelhöhenklinik, weithin bekannt als Reha-Zentrum für Innere Medizin, Orthopädie und Neurologie, erhebt sich auf dem 546 Meter hohen Mühlenberg ein hölzerner Aussichtsturm, der einen Fernblick auf die Hochflächen und Höhenzüge der nördlichen Kalkeifel bietet. Über diese Höhen verlief auch die damalige römische Fernstraße von Trier bis nach Köln, die sich südlich von Marmagen in einen westlichen und einen östlichen Arm aufteilte.

Der westliche Arm verlief mitten durch den heutigen Ortskern, und hier muss sich auch der „Vicus Marcomagus“ befunden haben, eine zivile Handwerker- und Händlersiedlung, die auf einer spätantiken Straßenkarte des gesamten römischen Weltreichs - der so genannten Tabula Peutingeriana - verzeichnet ist. Der Ausschnitt ist an der Giebelfassade der ehemaligen Volksschule am „Eiffelplatz“ zu studieren. Im Gegensatz zu Marmagen scheint die ursprüngliche römische Siedlung in Nettersheim - am östlichen Zweig der Straße gelegen - vor kurzem unterhalb der „Görresburg“ gefunden worden zu sein, nicht von moderner Siedlung überbaut und daher von Archäologen freizulegen und zu untersuchen.

Die römische Epoche begegnet uns während der Wanderung dann wieder im Urfttal. Der „Grüne Pütz“ ist eine der Quellfassungen der großen Wasserleitung, die das römische Köln bereits seit dem 1. Jahrhundert nach Christus mit frischem Eifelwasser versorgte. Noch heute sammelt sich das Wasser in dem in weitem Bogen am Hang entlang geführten Kanal, der bergseitig wasserdurchlässig ist.

In dem mit zwei Medusenhäuptern zur Abwehr versehenen Sinkbecken können sich Sand und Schlamm am Boden absetzen, während das gereinigte Quellwasser in der mit einem Tonnengewölbe überdeckten Leitung Richtung Köln abfließt. Der an einem kleinen Fachwerkgebäude idyllisch gelegene Picknickplatz ist wegen seiner Schattenlage um diese Jahreszeit leider nicht mehr empfehlenswert. Rast sollte man stattdessen auf den nach einem kurzen Aufstieg aus dem Urfttal erreichten sonnenbeschienenen Höhen am Waldrand machen. Zurück geht es durch das Schleifbachtal wieder zum „Eiffelplatz“ in Marmagen.