Meist frisch und rein im Geschmack, keine krankmachenden Keime, keine Schadstoffe, keine Antibiotikarückstände – was die Qualität angeht, überzeugen viele der 18 länger haltbaren Frischmilch-Abfüllungen im Test.
Die Ergebnisse
Testsieger: Vier Produkte punkten sowohl mit ihrer Milch als auch ihrer Unternehmensverantwortung: Arla (1,39 Euro pro Liter), Gläserne Molkerei (1,19 Euro), Dennree (1,09 Euro) – alles drei Bio-Produkte – sowie Berchtesgadener Land (1,12 Euro).
Am besten im Test schneidet die Bio Frische Vollmilch von Aldi Süd (1,09 Euro) ab. Fünf der sechs besten im Test von Tierwohl, Umweltschutz, Transparenz und Erzeugerpreisen sind Bio-Produkte.
Ergebnisse aus dem Heft
„test“ der Stiftung Warentest,
Ausgabe Oktober 2017
Größere Unterschiede gibt es bei den Produktionsbedingungen, die die Stiftung Warentest ebenfalls hinterfragt hat. Die Milch in den Regalen von Supermärkten und Discountern hat einen langen Herstellungsprozess hinter sich: Sie wurde durch Filter gepresst, in Zentrifugen geschleudert, erhitzt und immer wieder auf ihre Qualität geprüft. Kaum ein anderes Lebensmittel wird in Deutschland so engmaschig kontrolliert. Das zahlt sich aus, wie der aktuelle Test von länger haltbarer frischer Vollmilch – auch ESL Milch genannt – zeigt: 14 der 18 untersuchten Produkte schneiden gut ab, darunter vier Bio-Produkte (Preise: 0,68 bis 1,49 pro Liter). Länger haltbare Frischmilch hält gekühlt etwa drei Wochen – mehr als doppelt solange wie die sogenannte traditionell hergestellte, die es auf maximal zehn Tage bringt.
Vier Produkte punkten sowohl bei der Produktqualität als auch beim Tier- und Umweltschutz-Engagement der Anbieter. Drei davon sind Bio-Milchen (Arla, Gläserne Molkerei, Denree), das vierte eine konventionell erzeugte Milch (Berchtesgadener Land).
Qualität hat ihren Preis
Qualität plus Unternehmensverantwortung hat ihren Preis: Mindestens 1,09 Euro kosten die Doppelsieger. Während die Anbieter von Bio-Milch bei den Produktionsbedingungen meist gut dastehen, gilt das für die Produktqualität nicht in jedem Fall. Zwei Biomilchen landen mit der Gesamtnote ausreichend auf hinteren Plätzen. Die Bio-Milch von Andechser verdirbt sich eine bessere Note durch das angewandte Hocherhitzungsverfahren, das Keime abtötet, aber manche Inhaltsstoffe der Milch nicht schont. Das macht sich auch in der sensorischen Prüfung bemerkbar: Die Milch hat als einzige einen leichten Kochgeschmack. Fast alle anderen Produkte im Test schmecken frisch und rein. Viele davon wurden durch Mikrofiltration haltbar gemacht – das schont die Inhaltsstoffe besser.
Eine weitere getestete Bio-Milch, Milbona Bio von Lidl, fällt mit einem sehr hohen Jodgehalt auf, der etwa viermal höher ist als die knapp 12 Mikrogramm je 100 Milliliter, die Milch üblicherweise im Schnitt enthält. Jod ist eigentlich erwünscht: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Erwachsenen, pro Tag 200 Mikrogramm des wertvollen Spurenelements aufzunehmen, bei Kindern sollten es je nach Alter 100 bis 200 Mikrogramm sein.
Der von den Testern gefundene, ungewöhnlich hohe Jodgehalt ist für den Verbraucher allerdings nicht erkennbar und kalkulierbar. Eine sehr hohe, dauerhafte Jodzufuhr kann bei Menschen, die vorbelastet sind, zu Schilddrüsen-Problemen führen. (td)
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