Astrid Lindgrens Schweden – das ist das Land in dem Pippi lebt, Michel in den Schuppen gesperrt wird und alle Kinder Ferien auf Saltkrokan machen. Wir haben sechs Ausflüge in NRW zusammengestellt, wo wir uns fühlen können wie in Bullerbü, bei Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter, Michel aus Lönneberga oder ganz generell wie in Südschweden - Orte in Natur, voller Freiheit und Abenteuer.
1. Wie in Bullerbü...
Bauernhof im Bergischen Land
Gut Näs in Vimmerby, wo Astrid Lindgren aufgewachsen ist, stand Modell für den Nord-, Mittel- und Südhof der Kinder aus Bullerbü. Ein Jahrhundert später steht der Ort immer noch für Freiheit, Geborgenheit, Landidylle – ein Leben in dem Lisa und Lasse, Bosse und Britta Pflichten in Abenteuer verwandeln. Es gibt sie auch hier, Orte von denen wir schwärmen: „Das ist wie in Bullerbü“.
Tipp: Gut Schiff in Herrenstrunden ist einer. Hier streunen Gänse, Hühner und Enten über den Hof, der seit 1850 von der Familie Eyberg betrieben wird. Nach Absprache können Kinder den Hof entdecken, es kann eingekauft werden. Spazierwege, der Strunde-Bach und Landluft sind umsonst. Denkt man sich die Straße weg und überstreicht im Geiste das Fachwerk mit roter Farbe, kommt man dem Bullerbü-Gefühl schon nah.
Aktuelle Termine: Im Rahmen des Strundetalfestes am 4. September von 11-18 Uhr gibt es Führungen, Speisen und Getränke auf Gut Schiff. Vom Strundepark bis zum Ortsausgang Herrenstrunden findet das große Familien- und Heimatfest statt. www.strundetal.com
Gut Schiff - Bauernhofführungen, Feste und Verkauf von Frischfleisch, Schiff 1, 51465 Bergisch Gladbach, Anfahrt auf Google Maps anzeigen
Pippi ist frei, stark und mutig. Wir waren wohl alle früher eher Tommy und Annika und träumten von einem Leben wie es die sommersprossige Heldin führt – in der Villa Kunterbunt ohne Eltern, mit einem Limonadenbaum im Garten, einem Äffchen und einem Pferd… Ein solcher Ort der Freiheit ist nicht leicht zu finden, aber das Gefühl, das können Kinder auch hier suchen.
Tipp: Auf dem Bauspielplatz Friedenspark in der Südstadt können Kinder ohne Eltern Abenteuer erleben. Mit Holz und Säge werden Hütten gebaut und in den Räumen der Jugendeinrichtung stehen Tischtennisplatten, Kicker und Billardtisch. Auch im Forstbotanischen Garten und im Friedenswald in Rodenkirchen (Schillingsrotter Str 100) gibt es viele Kletterbäume, wenn auch keinen Limonadenbaum.
In der Nacht, als Ronja geboren wurde, rollte der Donner über den Mattiswald und ein Blitz spaltete die uralte Burg in zwei Teile. Diese Geschichte um Freundschaft, Mut und das erste Loslösen von Zuhause hat nichts an Aktualität verloren: Als es Ronja hinauszieht, die Gefahren im Wald kennenzulernen, trifft sie auf Gnome und Rumpelwichte, sie hört die Nebelgeister rufen , durchstreift Wälder und Wiesen mit ihrem Freund Birk: „Her mit den Gefahren!“, ruft die mutige Heldin – was für ein starkes Vorbild.
Tipp: Mit Ronja und Birk im Herzen, Wälder und Burgen erobern, Baumwurzeln zu Bärenhöhlen machen, ins Abenteuer stürzen – das geht gut rund um die Burgruine Nürburg, aber auch Burg Nideggen, auf einem Buntsandsteinfelsen errichtet, kommt der Mattisburg schon recht nah.
In den meisten von Lindgrens Geschichten spielt die Natur eine wichtige Rolle. Ob es um die Bullerbü-Kinder geht, die sich Verstecke in wilden Hecken bauen. Um die Brüder Löwenherz, die in Nangijala durch das wunderbare Kirschtal streifen. Beim Lesen wird das Fernweh nach den weiten, seenreichen Wäldern Schwedens schier unerträglich.
Tipp: Um ein bisschen skandinavisches Naturgefühl zu tanken, muss man nicht die gut 1000 Kilometer bis nach Småland auf sich nehmen – 60 Kilometer ins Bergische tun es auch erstmal. Denn hier, an der Genkeltalsperre bei Gummersbach, fühlt man sich wie an einem schwedischen See: Die Trinkwassertalsperre kann man auf zehn oder 14 Kilometern umrunden und sich bei jeder Windung über einen neuen Blick aufs Wasser freuen. (as)
„Unfug denkt man sich nicht aus, Unfug wird’s von ganz allein. Aber dass es Unfug war, weiß man erst hinterher“ – Der blonde Junge vom Katthult-Hof, der in den Schuppen gesperrt wird, wenn er etwas angestellt hat, trägt das Herz am rechten Fleck. Das macht ihn so liebenswert. Die Filme nehmen uns mit auf eine Zeitreise durch das bäuerliche Leben Anfang des 20. Jahrhunderts.
Tipp: In Freilichtmuseen wie dem vom Landschaftsverband Rheinland in Kommern gelingt das Eintauchen in Astrid Lindgrens Bücher besonders gut. Weit weg von Småland – jedoch mitten im ländlichen Leben der Jahrhundertwende – braucht es nicht viel Fantasie, um sich Michel und Ida mit Vater Anton, Mutter Alma, Knecht Alfred und Magd Lina am Küchentisch in einem der 70 historischen Häuser vorzustellen.
Aktuelle Termine: 17./18. September "Nach der Ernte", hier kommen Kaltblutpferde und jede Menge Oldtimer-Traktoren zum Einsatz. 9. Oktober ist Tag des Apfels, hier dreht sich auf dem Museumsgelände alles um die Lieblingsobstsorte der Deutschen,
Säckeweise Roggen kutschieren die Bullerbü-Kinder alleine zur Mühle, sonntags geht es mit dem Pferdewagen zur Kirche. Und Lausejunge Michel schirrt sein Ross Lukas allein an und fährt mutig durch den Schneesturm, um den blutvergifteten Alfred zum Arzt zu bringen. Kutschfahrten sind aus Lindgrens Geschichten nicht wegzudenken.
Tipp: In einem Pferdewagen über die Felder ruckeln – mit dem Blick übers Land verschwindet der Alltag in der Ferne. In der Eifel oder im Bergischen Land können Kutschfahrten gebucht werden – etwa auf dem Bauers Hof in Mützenich (02472/5202) oder bei Horst Steffens in Monschau (02472/5369).
Bauershof, Margret und Freddy Bauer, In den Stecken 14, 52156 Monschau-Mützenich, auf Google Maps anzeigen
Hinweis: Bitte richten Sie sich bei gemeinsamen Aufenthalten nach den aktuell geltenden Corona- und Abstandsregeln und tragen Sie dort, wo es geboten ist, Ihren Mund-Nasenschutz. Halten Sie Abstand und nehmen Sie Rücksicht.