Der FC Viktoria Köln hat Selbstvertrauen getankt und fährt gestärkt zum Auswärtsspiel nach Sandhausen.
Mehr als nur Momentaufnahme?Viktoria Köln ist derzeit ein Spitzenteam
Die Tabelle der Dritten Liga ist für Luca Marseiler aktuell nebensächlich: „Es bringt doch nichts, nach sieben Spieltagen darauf zu gucken“, sagt Viktorias Flügelflitzer. „Wir müssen einfach von Woche zu Woche schauen und Siege einfahren.“
Dabei lohnt sich ein Blick auf das Ranking für Köln in diesen Tagen durchaus. Immerhin belegt das Team von Trainer Olaf Janßen Rang vier und hat sich herangepirscht an die Spitzenregionen der Spielklasse.
Janßen selbst ist erfahren genug, die Dinge klar zu sehen und trotz des geglückten Saisonstarts vor lauter Begeisterung nicht die Fassung zu verlieren: „Platz vier nach sieben Partien ist doch nur eine Momentaufnahme“, sagt der 56-Jährige. „Aber natürlich ist das bisher gut, der Erfolg am letzten Wochenende war äußerst wichtig.“
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Zur Erinnerung: In den vier Begegnungen zuvor geriet der Motor des FC Viktoria nach zwei Siegen zum Auftakt ins Stocken. Ein Grund für die Minikrise könnte die Verletzung des bis dahin vorzüglich performenden Talents Donny Bogicevic gewesen sein, der sich im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld einen Faserriss in den Adduktoren zuzog, am Samstag (14 Uhr, Hardtwaldstadion) in der Auswärtspartie beim SV Sandhausen aber nach vierwöchiger Zwangspause in den Kader zurückkehrt.
Donny Bogicevic kehrt in den Kader zurück
Und da ist ja auch die stets mitschwingende Debatte um die fehlende klare „Neun“ im Kölner System, die es in den ersten Spielen gar nicht geben konnte: In André Becker, Valdrin Mustafa und Seokju Hong fehlte der Viktoria die komplette Abteilung „Attacke“ aus Verletzungsgründen, entsprechend war Janßen zum Improvisieren gezwungen und hatte Mittelfeldspieler David Philipp in die vorderste Linie beordert.
Was am Anfang funktionierte, erwies sich in den Wochen danach zusehends als Strohfeuer. Beim 2:0-Erfolg gegen den MSV Duisburg schenkte Kölns Trainer dem Hünen Becker das Vertrauen, dem die Spielfitness nach seiner Schulterverletzung aber noch fehlt.
Wie auch immer die Formation künftig aussehen mag, ist Janßen guter Hoffnung, dass seine Mannschaft nicht wie in den Jahren zuvor in einen Herbstblues verfällt: „Wir haben super Jungs dazu bekommen. Wenn wir so weiter machen, haben wir eine tolle Saison vor uns.“
Starkes Kölner Mittelfeld durch Neuzugänge
Gerade im Mittelfeld verfügt Köln über reichlich Potenzial: Neuzugang Bryan Henning, als Königstransfer des Sommers geadelt, kommt in der Zentrale immer besser in Schwung, dahinter auf der Sechs agiert Stefano Russo als Staubsauger und entwickelt sich zusehends als Höhenbergs bester Balleroberer.
Den größten Spaß bereitet aktuell aber der umtriebige Techniker Marseiler, der endlich verletzungsfrei ist und Viktorias Fans mit seinen Finten und Dribblings zum Zunge schnalzen animiert. Aber auch der gebürtige Münchener und bestechend aufspielende Linksaußen ist eben weit davon entfernt, großspurig Fantasien von einem möglichen Zweitliga-Aufstieg herauszuposaunen
Kevin Rauhut steht erneut im Tor des FC Viktoria Köln
Eenso wie Janßen, der warnt: „Die Saison ist ein Marathon und kein Sprint. Abgesehen davon ist die Dritte Liga brutal eng und die Konkurrenten sind von ihrem Potenzial dicht beisammen.“
Ohne Stammkeeper Ben Voll (Einblutung im Oberschenkel), der in Sandhausen erneut von Torwart-Routinier Kevin Rauhut vertreten wird, reist der FC Viktoria bereits am Freitagmittag in Richtung Heidelberg. Der Zweitliga-Absteiger ist durchwachsen in der neuen Liga angekommen, hat am letzten Wochenende mit Jahn Regensburg aber immerhin einen weiteren Ex-Zweitligisten mit 2:1 besiegt.