Felix Magath war bereits von 2004 bis 2007 bereits Trainer beim FC Bayern. Wird er nach Rangnicks Absage zu einer Option in München?
„Da kommen einem die Tränen“Felix Magath spricht über Bayern-Rückkehr – und kritisiert Baumgart-Club
Um Felix Magath ist es seit seiner letzten Trainerstation bei Hertha BSC ruhiger geworden. Seit fast zwei Jahren ist der langjährige Bundesliga-Coach vereinslos. Jetzt äußerte sich der Fußballlehrer gegenüber „Sky“ zur Absage von Ralf Rangnick bei Magaths ehemaligem Arbeitgeber FC Bayern München. Auch eine mögliche Rückkehr an die Säbener Straße schloss der 70-Jährige nicht kategorisch aus. An seiner alten Liebe, dem Hamburger SV, ließ Magath hingegen kein gutes Wort.
„Da kommen einem die Tränen, wenn man den HSV sieht - wo der Verein war und wo er sein könnte“, sagte Magath im Interview mit der FAZ. Die Hanseaten seien „mal - salopp gesagt - der beste Verein der Welt“ gewesen, so Magath, der 1983 als Spieler mit dem Klub im Europapokal der Landesmeister triumphierte: „Das war einmal.“
Felix Magath: „Der HSV hat keinen Anspruch mehr“
Seit Jahren nämlich habe der Anspruch weder national noch international irgendetwas mit Spitzenfußball zu tun. „Der HSV hat sich arrangiert mit der zweiten Liga. Es scheint, er hat gar keinen Anspruch mehr“, argumentierte Magath.
Im Unterhaus seien die Hamburger „immer der Favorit mit dem wahrscheinlich höchsten Etat und der besten Mannschaft“. Doch beim Vergleich mit den Vereinen, die weiter oben in der Tabelle stehen, gehe es „dann plötzlich nur um den Sport“, kritisierte Magath. Dann würden „die finanziellen Möglichkeiten und die viel besseren Rahmenbedingungen auf einmal völlig unter den Teppich gekehrt“.
Ralf Rangnicks Absage laut Felix Magath kein Rückschlag
Die Absage von Rangnick in der Trainersuche seines Ex-Clubs FC Bayern sieht Magath unterdessen nicht als empfindlichen Rückschlag. „Die Entscheidung ist für alle Beteiligten gut“, erklärte Magath beim Pay-TV-Sender. Auf die Frage, ob Rangnick der richtige Trainer für den deutschen Rekordmeister gewesen wäre, antwortete Magath: „Nein, glaube ich nicht.“
Der frühere Nationalspieler begründete seine Meinung damit, dass Rangnick „viel Einfluss haben möchte. Er gehört zu den Trainern, die den Spielern vorschreiben wollen, wie sie zu laufen, wie sie zu spielen haben. Von daher glaube ich, dass es für den FC Bayern München schwierig geworden wäre.“
Bayern München: Felix Magath schließt Rückkehr nicht aus
Auch die Verhandlungen zogen sich nach Magaths Geschmack zu lange hin. „Das hat mir eh zu lange gedauert. Zehn Tage oder wie lange reden wir jetzt schon darüber? Das ist mir persönlich für eine Entscheidung zu lang“, meinte Magath.
Ob Uli Hoeneß mit seinen öffentlich getätigten Aussagen, dass Rangnick bei der Trainersuche nur die dritte Wahl sei, mit zur Absage beigetragen habe, darauf wollte Magath nicht konkret eingehen. Auf die Frage, ob er sich eine Rückkehr als Trainer zum FC Bayern vorstellen könnte, antwortete der 70-Jährige aber lächelnd: „Da müsste ich erst mal mit Uli reden.“
Europameisterschaft: Felix Magath trainiert FC Bundestag
Zunächst leitet Magath allerdings ein anderes Team - und darf sogar zur Europameisterschaft. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, betreut er am 10. und 11. Mai die Abgeordneten-Auswahl des Deutschen Bundestags bei der EM in Bern. Der frühere Meistertrainer des FC Bayern und des VfL Wolfsburg soll die Auswahl zu einem „Wunder von Bern“ führen, sagte SPD-Politiker Mahmut Özdemir in Anspielung auf den WM-Triumph der deutschen Nationalmannschaft 1954 gegen Ungarn (3:2).
„Wir sind fest entschlossen, jedes Prozent herauszukitzeln, um den unvergesslichen Titelgewinn von 2022 zu wiederholen und unserer A-Nationalmannschaft Mut zu machen für die Heim-EM 2024“, erklärte Kapitän Özdemir vor der 51. Parlamentarier-EM. Magath hatte die Auswahl bereits im vergangenen Jahr in Wien betreut und zum Titel geführt. Auch 2022 triumphierte der FC Bundestag. (nis mit dpa/sid)