Lissabon – Durch einen knappen 1:0-Sieg hat der FC Bayern München das Finale der Champions League gegen Paris Saint-Germain gewonnen. Die Stimmen zum Triumph der Münchner.
Hansi Flick (Trainer FC Bayern): „Wir, das Trainer-Team, sind sowas von stolz. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, wie wir agieren auf dem Platz als Team, dem Gegner möglicht das Leben schwer machen und dann immer wieder gute Angriffe fahren. Das war einfach toll. Und jetzt genieße ich einfach diesen Sieg, diesen Sieg im Finale. Wir gehen als Champions-League-Sieger wieder nach Hause. Mit dem Henkelpott. (...) Ich habe keine Sperrstunde ausgerufen. Wir haben es uns auch verdient, richtig zu feiern. Wenn man was gewinnt, muss man auch entsprechend feiern. Das wird auch so sein heute. Und wie das Ganze dann endet, weiß ich nicht.“
Thomas Tuchel (Trainer Paris Saint-Germain): „Ich habe einen großen Kampf gesehen. Wir wollten es unbedingt wissen. Wir haben schon vorher gesagt, das erste Tor hat wahrscheinlich entscheidenden Charakter. Wir hatten Phasen, in denen man spüren konnte, dass sie zweifeln, aber dann braucht man exakt in dem Moment ein Tor. (Manuel) Neuer ist zum falschen Moment wieder in absoluter Topform. Ich bin mit Neymar super zufrieden heute, er hat die Mentalität eines kleinen Straßenkämpfers gezeigt, er ist ein echter Anführer geworden, ein Spieler, der sich absolut auspowert. (Kylian) Mbappé merkt man an, dass er vor vier Wochen einen Bänderriss erlitten hat. Ich gehe fest davon aus, dass ich auch in der nächsten Saison Paris-Trainer bin.“
Manuel Neuer (Kapitän und Torwart FC Bayern München): „Es ist schwer, gleich nach dem Spiel zu realisieren. Die Freude war natürlich riesengroß nach dem Abpfiff. Es waren noch mal fünf Minuten Nachspielzeit, und wir haben alle drauf gewartet, dass der Schiedsrichter endlich abpfeift. Dass wir uns das verdient und auch gewünscht haben, es ist wirklich ein Traum für uns alle. (...) Vielleicht hat es noch nie so Spaß gemacht, in dieser Mannschaft zu spielen.“
Thomas Müller (Offensivspieler FC Bayern): „Im Moment fühlt es sich unglaublich an. Wir haben eine Reise hinter uns. Der Haufen ist Wahnsinn, von A bis Z. Wir kamen von relativ weit unten, vom Gefühl her auf jeden Fall im Herbst. Wir haben hier einen Lauf hingelegt, der sensationell ist. Ich weiß nicht, wie es von außen ausgesehen hat, aber gefühlt hatten wir es in dieser Art und Weise, wie wir gespielt haben, auch verdient. Wir hatten auch ein Quäntchen Glück heute. Und ein Manuel Neuer zwischen den Pfosten. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir waren da.“
Joshua Kimmich (Abwehrspieler FC Bayern): „Der größte Tag in meiner Karriere. Es ist gar nicht so wirklich zu beschreiben, was man empfindet, mit so einer Truppe auf dem Platz zu stehen. Wenn man mit Brüdern so einen Titel gewinnt, ist es das Maximum, das man erreichen kann. (...) Auch heute waren wir nicht fehlerfrei, trotzdem hatten wir schon ein bisschen dieses Gefühl der Unschlagbarkeit.“
Alphonso Davies (Defensivspieler FC Bayern München): „Wer hätte das jemals gedacht: Ich komme von Kanada zu einem Club wie dem FC Bayern München und gewinne die Champions League. Wenn mir das jemand zwei oder drei Jahre früher gesagt hätte, wäre meine Reaktion gewesen: Du lügst. Träume werden wahr.“
Ander Herrera (Mittelfeldspieler Paris Saint-Germain): „Ich glaube, wir haben alles gegeben, um das Spiel zu gewinnen. Wir hatten fünf, sechs Chancen. Sie haben zwei oder drei gehabt, aber die eine in der zweiten Hälfte verwertet. Wir müssen daran denken, was wir diese Saison erreicht haben, die Atmosphäre, die wir im Club geschaffen haben. Wir haben vier Titel gewonnen und die Champions League verloren - ohne es zu verdienen, finde ich.“
Fritz Keller (DFB-Präsident): „Mit dem Triple haben Hansi Flick und seine Spieler eine nicht nur auf dem Feld außergewöhnliche Saison gekrönt und zum perfekten Abschluss gebracht. Nach den bisherigen souveränen Auftritten von Lissabon hatte ich keine Zweifel, dass die Bayern auch das Finale für sich entscheiden. Sie haben nicht nur spielerisch überzeugt, sondern waren auch mental sehr stark. Sie haben sich als verschworene Gemeinschaft präsentiert, in der jeder für seinen Mitspieler arbeitet, und sind nicht nur als Truppe hervorragender Einzelakteure aufgetreten. Auch wenn ich mich natürlich sehr über einen deutschen Champions-League-Sieger freue, tut es mir gleichzeitig sehr leid für Thomas Tuchel, der herausragende Arbeit in Paris leistet, sowie unsere deutschen Nationalspieler Thilo Kehrer und Julian Draxler.“
Friedrich Curtius (DFB-Generalsekretär): „Es freut mich außerordentlich, dass nach sieben Jahren wieder eine deutsche Mannschaft den Titel in der Champions League gewonnen hat. Das ist ein gutes Zeichen für den gesamten deutschen Fußball, auch weil mit RB Leipzig ein weiterer deutscher Verein im Halbfinale stand. Es freut mich insbesondere auch für Hansi Flick, der nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft mit unserem DFB-Team vor sechs Jahren nun auch den Titel in der Königsklasse des Vereinsfußballs gewonnen hat - das ist ein herausragender Erfolg.“
Joachim Löw (Bundestrainer): „Das ist herausragend. Der FC Bayern hat in Europa eine glänzende Visitenkarte für den deutschen Fußball abgegeben. Ganz besonders freue ich mich für Hansi Flick, das gesamte Trainerteam und natürlich für die Spieler, allen voran unsere teils noch jungen Nationalspieler. Gerade für sie bedeutet dieser Sieg einen großen Schritt in ihrer Entwicklung, diese prägenden Erfahrungen sind extrem wichtig auf dem weiteren Weg. Der Auftritt der Bayern in dieser Saison war insgesamt beeindruckend - nicht nur im Finale. Sie sind mit viel Spielfreude, Zielstrebigkeit, Entschlossenheit, Selbstbewusstsein und vor allem einem unbedingten Siegeswillen in die Spiele gegangen. Mir hat persönlich am meisten gefallen, mit welcher Selbstverständlichkeit und Lockerheit die Bayern in dieser insgesamt schwierigen Saison viele Hürden überwunden haben, ohne überheblich zu sein. Auch das ist die Handschrift von Hansi Flick.“
Oliver Bierhoff (DFB-Direktor): „Das ist eine großartige Leistung. Die Bayern haben niemals Zweifel aufkommen lassen, sondern ihr großes Ziel konsequent verfolgt - und das mit einer beeindruckenden Qualität in der Art und Weise, wie sie gespielt haben und wie sie aufgetreten sind. Mich freut es besonders, dass dieser Erfolg mit Hansi Flick als deutschem Trainer und einem starken Gerüst unserer Nationalspieler gelungen ist. Dies ist auch für die Nationalmannschaft und den deutschen Fußball insgesamt ein starkes Zeichen.“
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Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer): „Für die bemerkenswerten Leistungen in den vergangenen Monaten und den Sieg über Paris Saint-Germain verdienen Hansi Flick und seine Mannschaft höchste Anerkennung. Zwischen den jeweiligen nationalen Saisons und dem Champions-League-Finalturnier lagen in diesem sehr speziellen Jahr unterschiedliche Zeiträume und es war mit Spannung zu erwarten, wie die Teams aus den verschiedenen Ligen damit umgehen. Der FC Bayern hat seinen eigenen Weg gefunden - und einfach weitergemacht, als habe es die Pause nie gegeben. Es ist ein gutes Zeichen für die Bundesliga, dass zwei deutsche Mannschaften im Champions-League-Halbfinale standen und eine davon schließlich triumphieren konnte. Und es ist eine herausragende Leistung, innerhalb von sieben Jahren zwei Mal das Triple zu gewinnen. Meine Gratulation an die Verantwortlichen des FC Bayern München und den gesamten Club.“ (dpa/sid/mbr)