Die Deutsche Bahn will laut einem Medienbericht angeblich wenig ausgelastete Strecken einstellen. Die Bahn dementiert konkrete Pläne.
SparzwangBahn weist Bericht über Streckenstreichungen zurück – Köln wäre betroffen gewesen
Die Deutsche Bahn will einem Medienbericht zufolge mehrere Strecken im Fernverkehr streichen. Darunter wäre auch eine Verbindung, die Köln betrifft. Hintergrund sind demnach stark steigende Trassenpreise, die das Unternehmen zum Handeln zwingen würden. Die Bahn dementierte allerdings am Mittwoch (26. Juni) konkrete Pläne.
„Konkret bedeutet dies, dass für die DB Fernverkehr AG schlecht ausgelastete Züge nicht mehr tragbar wären und das Angebot entsprechend reduziert werden muss“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur einen Bahn-Sprecher zu den Plänen im Fernverkehr. Die gestiegenen Kosten sollen aber nicht nur zur Streichung von unrentablen Verbindungen führen, sondern sich auch bei den Ticketpreisen niederschlagen.
Trassenpreise führen zu höheren Ticketpreisen bei der Bahn
Bei den Trassenpreisen handelt es sich um Gebühren, die von der DB-Infrastrukturgesellschaft InfraGo erhoben werden. Die InfraGo ist eine hundertprozentige Tochter der DB. Dennoch müssen die Verkehrsunternehmen der Bahn selbst auch diese Gebühr entrichten. Die Bundesnetzagentur genehmigte kürzlich eine deutliche Erhöhung der Trassenpreise für 2025 - im Durchschnitt um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund einer gesetzlichen Regelung darf der Regionalverkehr nicht so stark belastet werden - daher werden die Erhöhungen vor allem auf den Fern- und den Güterverkehr umgelegt.
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Die Erhöhung der Trassenpreise im Fernverkehr liegt demnach bei 17,7 Prozent. Wann genau die Bahn die Ticketpreise erhöhen will, wurde nicht mitgeteilt. In der Regel erfolgt dies zum Fahrplanwechsel im Dezember.
Verbindung auch von Köln angeblich auf Streichliste – Bahn dementiert
Der „Spiegel“ hatte berichtet, bei den Verbindungen, die gestrichen werden sollen, seien vor allem Strecken in ostdeutsche Städte betroffen. So sollen die Intercity-Linien 61 (Karlsruhe - Stuttgart - Aalen - Crailsheim - Nürnberg - Leipzig) und 51 (Gera – Weimar – Erfurt – Gotha – Kassel – Dortmund – Köln) entfallen. Mit dem IC 51 würde diese direkte Verbindung von Köln nach Ostdeutschland dann Geschichte sein. Zudem solle auch der IC 34 (Norddeich Mole – Münster – Dortmund – Siegen – Frankfurt) eingestellt werden.
Der „Spiegel“ berief sich auf eine interne Liste der Bahn. Das Unternehmen dementierte den Bericht jedoch inzwischen. Personenfernverkehrsvorstand Michael Peterson teilte mit: „Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen. Wir haben im April unsere Planungen für den Fahrplan 2025 abgeschlossen. Dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten Angebotskürzungen vor.“
Dennoch sei es richtig, dass die Erhöhung der Trassenentgelte zu einer Überprüfung des „Umfangs des Fahrplanangebots“ führen könnten, so Peterson. (mit dpa)
Hinweis: In einer ersten Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, der IC 34 nach Norddeich Mole würde über Köln fahren. Dies ist nicht richtig.