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Während Pandemie eingesetztAstrazeneca zieht Corona-Impfstoff zurück – Das sind die Gründe

Lesezeit 2 Minuten
Der Covid-Impfstoff Vaxzevria von Astrazeneca wird zurückgezogen.

Der Covid-Impfstoff Vaxzevria von Astrazeneca wird zurückgezogen.

Astrazenecas während der Corona-Pandemie millionenfach eingesetzter Impfstoff ist Geschichte. Die EU-Kommission zog die Zulassung zurück.

Das schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca nimmt seinen Impfstoff Vaxzevria vom europäischen Markt. Das bestätigte das Unternehmen am Dienstag (7. Mai). Vaxzevria war während der Corona-Pandemie weltweit eingesetzt worden. Es handelte sich um einen der am häufigsten verwendeten Impfstoffe – der nun aber nicht mehr hergestellt und ausgeliefert wird, wie Astrazeneca mitteilte.

Grund sind nicht etwa Sicherheitsbedenken, wie sofort die Spekulationen in den sozialen Medien begannen, sondern „kommerzielle Gründe“, wie das Unternehmen mitteilt. Es gebe einen Überschuss an verfügbaren aktualisierten Impfstoffen, die auf neue Varianten von SARS-CoV-2 abziele. Dies habe zu einem Rückgang der Nachfrage nach dem AstraZeneca-Impfstoff geführt.

Die bereits im März beschlossene Rücknahme der Marktzulassung des Impfstoffs Vaxzevria, wie er seit 2021 heißt, trat am Dienstag in Kraft, wie aus einem Dokument der EU-Kommission hervorging. Astrazeneca beantragte diesen Schritt selber.

Astrazeneca betont den Nutzen seines Impfstoffs während der Corona-Pandemie

In einer Mitteilung der EU-Kommission hieß es, es sei nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen die Rücknahme der Marktzulassung von Arzneimitteln oder Impfstoffen aus kommerziellen Gründen beantragen. Man könne bestätigen, „dass die Entscheidung nicht auf Zweifeln an Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffes beruht“, so die Mitteilung weiter.

Man sei „unglaublich stolz auf die Rolle, die Vaxzevria bei der Beendigung der globalen Pandemie gespielt“ habe, so der Pharmakonzern. „Unabhängigen Schätzungen zufolge wurden allein im ersten Jahr der Nutzung über 6,5 Millionen Leben gerettet und weltweit über 3 Milliarden Dosen bereitgestellt“, heißt es in der Erklärung.

Zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 hatte es ein regelrechtes Rennen um die Impfstoffe gegen das neuartige Virus gegeben. Die ganze Welt hatte auf die Impfung gewartet, die dem Sterben Einhalt bieten könnte. Russland setzte als erstes Land den selbst entwickelten Vektorimpfstoff Sputnik V ein, der sich jedoch als nicht besonders effektiv erwies.

Impfung während Pandemie: Prozesse gegen Astrazeneca laufen

In der EU wurde zuerst der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer im Dezember 2020 zugelassen, danach folgte Anfang Januar 2021 der mRNA-Impfstoff von Moderna. Ende Januar erteilte die EU-Kommission dann die bedingte Zulassung für den Impfstoff von AstraZeneca. Offizieller Impfstart in Deutschland war der 27. Dezember 2020.

In Deutschland wird Vaxzevria bereits seit dem 1. Dezember 2021 nicht mehr eingesetzt. Mit dem Astrazeneca-Serum Geimpften wurde eine Nachimpfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen. Vaxzevria steht im Verdacht, Thrombosen auszulösen. Es laufen zahlreiche Prozesse gegen Astrazeneca. Auch in Köln klagt ein mutmaßlich Geschädigter auf Schadenersatz.

In der EU-Kommission gab es aber keine Zweifel an Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffs, wie jetzt betont wurde. (mit dpa)